Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Kampagne für seine Wiederwahl offiziell eröffnet. In einer Rede vor seinen Anhängern in Jerusalem kündigte er am Dienstagabend an, sich im Falle eines weiteren Mandats an erster Stelle für ein Ende des iranischen Atomprogramms einzusetzen.
„Wir müssen vor allem das iranische Nuklearprogramm stoppen, die Zeit dafür läuft aus; das wird meine erste Mission als Regierungschef sein“, sagte Netanjahu.
Auf den auf Eis liegenden Friedensprozess mit den Palästinensern hingegen ging Netanjahu nur kurz ein. Er bekräftigte, er sei weiterhin zu Verhandlungen mit allen Nachbarn bereit, die an einem „echten und allseitigen Frieden“ interessiert seien, werde aber dabei stets die Interessen Israels im Auge behalten.
Laut Umfragen hat Netanjahus Likud-Partei gute Chancen, bei den vorgezogenen Neuwahlen am 22. Januar die bei weitem stärkste Kraft im Parlament zu werden. Der Likud tritt in einem Wahlbündnis mit der ultranationalistischen Partei Unser Haus Israel (Israel Beitenu) von Aussenminister Avigdor Lieberman an.
Israel und einige westliche Staaten verdächtigen die Führung in Teheran, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran weist die Vorwürfe zurück, pocht aber seinerseits auf sein Recht auf die Nutzung der Atomkraft zur Energiegewinnung.
In einer Rede vor der UNO-Vollversammlung hatte Netanjahu im September davor gewarnt, der Iran könne bereits im kommenden Sommer genug Material für eine Atombombe haben.