Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Montag auf dem Flughafen der ugandischen Stadt Entebbe der dortigen Geiselbefreiung durch die israelische Armee vor 40 Jahren gedacht.
Er nannte den Einsatz in seiner Rede eine «historische», «heldenhafte» und «unvergessliche Mission». Leiter der Kommandoaktion war Netanjahus älterer Bruder Jonathan, der beim Einsatz am 4. Juli 1976 als einziger der insgesamt rund hundert auf dem Flughafen gelandeten israelischen Soldaten ums Leben kam.
Die israelischen Soldaten seien «mitten in der Nacht in einem von einem brutalen Diktator geführten Land gelandet, der Terroristen Zuflucht gewährte», sagte Netanjahu in Anspielung auf den damaligen ugandischen Staatschef Idi Amin.
«Heute sind wir am helllichten Tag gelandet und sind von einem Präsidenten empfangen worden, der den Terrorismus bekämpft.» An der Zeremonie auf dem Flughafen nahmen etwa 500 Menschen teil, darunter auch an der damaligen Geiselbefreiung beteiligte ehemalige israelische Soldaten.
Schwer bewaffnete deutsche und palästinensische Luftpiraten hatten am 27. Juni 1976 eine Passagiermaschine der Air France auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris entführt und nach Entebbe umgeleitet. Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von 53 «politischen Gefangenen» in Israel, Frankreich, Deutschland, Kenia und der Schweiz.
Die jüdischen Geiseln wurden in Entebbe von den anderen getrennt, andere Passagiere und die französische Besatzung kamen frei. Nach ihren Schilderungen erhärtete sich der Verdacht, dass ugandische Militärs mit den Palästinensern zusammenarbeiteten.
Aussöhnung vertiefen
Zum 40. Jahrestag der Operation Entebbe wollen Uganda und Israel ihre inzwischen erreichte Aussöhnung vertiefen. Netanjahu bezeichnete seine in Uganda begonnene viertägige Afrika-Reise, die erste eines israelischen Regierungschefs seit Jahrzehnten, als «historisch».
Weitere Stationen sind Kenia, Ruanda und Äthiopien. Der Ministerpräsident wird von 80 Geschäftsleuten begleitet, die rund 50 israelische Unternehmen vertreten.
Israel will engere politische und wirtschaftliche Verbindungen mit afrikanischen Ländern knüpfen um mehr Unterstützung von ihnen in internationalen Organisationen zu bekommen. Dort ist Israel wegen seiner Palästinenser- und Atompolitik umstritten. Netanjahu zufolge stellt Israel für den Ausbau der Zusammenarbeit mit den afrikanischen Staaten 13 Millionen Dollar bereit.