Netzwerkausrüster Ericsson leitet nach schwachen Zahlen Umbau ein

Durch Mobilfunknetze werden immer mehr Daten übertragen. Doch unter den Netzwerkausrüstern herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Der schwedische Branchenprimus Ericsson muss jetzt unter Druck umbauen.

Ericsson-Chef Hans Vestberg vor den Medien in Stockholm: «Wir sind mit unserem Wachstum und der Profitabilität in den vergangenen Jahren nicht zufrieden». (Bild: sda)

Durch Mobilfunknetze werden immer mehr Daten übertragen. Doch unter den Netzwerkausrüstern herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Der schwedische Branchenprimus Ericsson muss jetzt unter Druck umbauen.

Künftig wollen die Schweden das angestammte Kerngeschäft in zwei Sparten vorantreiben, hinzu kommen sollen drei Wachstumssparten für die Felder IT und Cloud sowie Medien. Das mache es insgesamt einfacher, auf Bedürfnisse von verschiedenen Kunden einzugehen, sagte Konzernchef Hans Vestberg am Donnerstag in Stockholm.

Doch der Umbau kostet. Das Management veranschlagt in diesem Jahr vier bis fünf Milliarden Kronen, umgerechnet bis zu 600 Millionen Franken. Zuvor war von drei bis vier Milliarden die Rede.

Ericsson war in der Ausrüstung von IT- und Telekommunikationsnetzen bislang die Nummer eins. Mit dem milliardenschweren Kauf des französisch-amerikanischen Anbieters Alcatel-Lucent will der finnische Rivale Nokia die Schweden aber nun überholen. Zudem gibt es Druck von aggressiven chinesischen Rivalen wie Huawei und ZTE.

Rückläufige Profitabilität

Das laufende Sparprogramm reicht Ericsson da nicht mehr – bis 2017 sollten die Kosten im Vergleich mit 2014 ja ohnehin um jährlich 9 Milliarden Kronen sinken.

Im ersten Quartal rutschte der Ericsson-Umsatz im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 52,2 Milliarden schwedische Kronen (6,3 Milliarden Franken) ab. Auch ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, hätte der Rückgang noch ein Prozent betragen.

Die Profitabilität ging trotz höherer Lizenz- und Patentgebühren überraschend zurück, die bei Ericsson vielbeachtete Bruttomarge sank um über 2 Prozentpunkte auf 33,3 Prozent. Da ist der um 45 Prozent auf 2,1 Milliarden Kronen gestiegene Gewinn nur ein schwacher Trost, denn im Vorjahr hatten vor allem Währungssicherungsgeschäfte das Ergebnis belastet.

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