In Glasgow kommt es gut vier Wochen nach dem Olympia-Final zur Neuauflage des Duells Murray gegen Del Potro. Die Briten streben im Davis Cup die Titelverteidigung an.
79 Jahre hatte Grossbritannien auf den zehnten Titel warten müssen, doch nun sieht es nach dem Triumph im vergangenen Jahr ziemlich gut aus für die Titelverteidigung. Die Briten treten wie im Vorjahr in Andy Murrays Heimat Glasgow zum Halbfinal an. Gegner ist diesmal Argentinien, und damit kommt es bereits am Freitag zum Knaller zwischen Murray und Juan Martin Del Potro. Im Olympia-Final in Rio de Janeiro hatte der Schotte einen mehr als vierstündigen Abnützungskampf um die Goldmedaille gewonnen.
Murray ist allerdings nicht mehr das einzige Argument der Briten. Teamchef Leon Smith hatte für die Besetzung des zweiten Einzels die Qual der Wahl und entschied sich für die Jugend. Der 21-jährige Kyle Edmund (ATP 55), der in Serbien im Viertelfinal den entscheidenden Punkt geholt hatte, erhält den Vorzug gegenüber Daniel Evans (ATP 53), der am US Open einen Matchball gegen den späteren Champion Stan Wawrinka hatte. Edmund ist gegen Guido Pella (ATP 49) der Favorit.
Einen herben Dämpfer musste Frankreichs neuer Captain Yannick Noah bereits vor dem ersten Ballwechsel im zweiten Halbfinal in Kroatien einstecken. Nach Jo-Wilfried Tsonga fällt auch die nominelle Nummer 1 Gaël Monfils aus. Mit Richard Gasquet (ATP 17) und Lucas Pouille (ATP 18) hat er zwar auf dem Papier starke Alternativen, Gasquet ist jedoch nach einer Rückenverletzung völlig ausser Form. Unter diesen Voraussetzungen sind die Kroaten in ihrer Bestbesetzung mit Marin Cilic (ATP 11) und Borna Coric (ATP 42) eher zu favorisieren.
In den Playoffs strebt Spanien derweil mit aller Macht den Wiederaufstieg in die Weltgruppe an. In Indien tritt das Team von Captain Conchita Martinez erstmals seit Jahren in der stärkstmöglichen Formation mit Rafael Nadal und David Ferrer an.
Grosse Diskussionen gibt es in Deutschland. Nachdem Dustin Brown, Mischa Zverev und Tobias Kamke ein Aufgebot für die Partie gegen Polen abgelehnt hatten, wurden sie vom deutschen Verband für 2017 gesperrt. Obwohl auch Alexander Zverev fehlt, sind die Deutschen aber in Berlin gegen ein ebenfalls stark ersatzgeschwächtes polnisches Team klarer Favorit.