Neubau von Naturhistorischem Museum steht nichts mehr im Weg

In Basel sollen das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv vom Münsterhügel in Neubauten im St. Johann-Quartier ausserhalb des Stadtkerns verlegt werden. Für die neuen Gebäude hat der Grosse Rat am Mittwoch Projektierungskredite von 11 Mio. Fr. bewilligt.

Der Neubau vom Naturhistorischen Museum beim Bahnhof St. Johann in einer ersten Modellansicht. Blick über die Zuggeleise, links im Bild die Luzernerringbrücke. (Bild: Patrick Tschudin)

In Basel sollen das Naturhistorische Museum und das Staatsarchiv vom Münsterhügel in Neubauten im St. Johann-Quartier ausserhalb des Stadtkerns verlegt werden. Für die neuen Gebäude hat der Grosse Rat am Mittwoch Projektierungskredite von 11 Mio. Fr. bewilligt.

Die Zustimmung erfolgte mit grossem Mehr. Gegen die Projektierungskredite von 7 Mio. Fr. für das Naturhistorische Museum Basel (NMB) und 4 Mio. Fr. für das Staatsarchiv waren nur gerade Teile der SVP.

Die Realisierungskosten sind auf 190 Mio. Fr. veranschlagt. Der SVP erschienen die beiden geplanten Neubauten in der Nähe des Bahnhofs St. Johann angesichts diverser anderer Projekte für Kultur und Sport im Umfang von rund 680 Mio. Fr. als zu teuer. Beide Vorhaben seien überdimensioniert.

Bei den übrigen Fraktionen kam dagegen die geplante Auslagerung der unter Platzmangel leidenden Institutionen gut an. Bemängelt wurde allerdings in diversen Voten, dass weder ein Betriebskonzept für das NMB noch eine Museumsstrategie vorlägen.

Standort gibt zu reden

Zu reden gab auch die Standortfrage. So hätten manche Grossräte für das NMB die Heuwaage als neuen Standort bevorzugt. Die Heuwaage wird jedoch vom Zoo Basel für sein neues Ozenanium beansprucht.Festgehalten wurde im Parlament, dass auch in andern Städten nicht alle Museen nebeneinander lägen. Das NMB sei zudem am neuen Ort gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Regierungspräsident Guy Morin versprach im Grossen Rat, dass das Kostendach von 190 Mio. Fr. für die beiden Neubauten eingehalten werde. Für das NMB sind die Investitionen auf 124 Mio. Fr. veranschlagt, für das Staatsarchiv auf 66 Mio. Franken. Laut dem Regierungspräsidenten könnten mit dem Verbleib des NMB im Berri-Bau an der Augustinergasse 33 Mio. Fr. eingespart werden. Das Museum müsste indes während der notwendigen Sanierung des Gebäudes für ein bis zwei Jahre geschlossen bleiben.

Antikenmuseum in den Berri-Bau

In den denkmalgeschützten Berri-Bau soll dereinst das Antikenmuseum mitsamt der Skulpturhalle einziehen, was weitere Investitionen von über 70 Mio. Fr. erfordert. Das alte Staatsarchiv soll von der Verwaltung genutzt werden. Für Wohnzwecke eigne sich das verwinkelte Gebäude nicht, hiess es im Grossen Rat.

Für das NMB und das Staatsarchiv hat der Kanton Basel-Stadt den SBB am neuen Standort ein bisher als Lagerfläche genutztes Areal abgekauft. Nun kann für die beiden Gebäude, die Teile der Infrastruktur gemeinsam nutzen sollen, ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Die Eröffnung ist für 2020/21 geplant.

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