Neue Antikörper ebnen Weg zu universeller Grippe-Impfung

Die Medizin kommt einer universell wirksamen Grippe-Impfung immer näher: Ein internationales Forscherteam hat drei Antikörper entdeckt, die Mäuse gegen alle Typen von Influenza B Viren schützten. Einer dieser Antikörper machte die Tiere sogar immun gegen beide gängigen Grippestämme.

Eine Impfung in der Schweiz (Archiv) (Bild: sda)

Die Medizin kommt einer universell wirksamen Grippe-Impfung immer näher: Ein internationales Forscherteam hat drei Antikörper entdeckt, die Mäuse gegen alle Typen von Influenza B Viren schützten. Einer dieser Antikörper machte die Tiere sogar immun gegen beide gängigen Grippestämme.

Diese Entdeckung bringe eine Impfung und Therapie gegen alle Grippeformen einen Schritt näher, berichten die Forscher im Fachmagazin „Science“. Denn alle drei Moleküle lagern sich an Strukturen der Virenoberfläche an, die sich im Laufe der Zeit und zwischen den Stämmen kaum verändern.

„Um eine wirklich universelle Impfung oder Therapie gegen die Grippe zu entwickeln, muss man gegen alle verschiedenen Formen von Influenza A und B schützen“, erklärt Ian Wilson vom Scripps Research Institute im kalifornischen La Jolla, einer der Studienleiter.

Alle drei Antikörper hätten die geimpften Mäuse gegen die Grippe geschützt, berichten die Forscher. Einer der drei erwies sich darüber hinaus als wirksam auch gegen Influenza A. „Das ist der einzige bekannte Antikörper weltweit, der das kann“, sagt Wilson. Er sei ein vielversprechender Kandidat für weitere Untersuchungen.

Pandemien bekämpfen

Die meisten Pandemien gingen bisher von Influenza A-Viren aus, darunter auch die Schweinegrippe neuen Typs, die 2009 für Todesfälle weltweit sorgte. Gegen diese wurden vor Kurzem bereits breit wirksame Antikörper entdeckt. Einige saisonale Grippewellen werden jedoch auch von Viren des Typs Influenza B verursacht. „Jetzt haben wir erstmals breit wirksame neutralisierende Antikörper gegen beide dieser Grippetypen“, sagt Wilson.

Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, sieht die Studie weniger als ganz grossen Durchbruch als vielmehr als einen weiteren positiven Schritt hin auf dem Weg zu diesem Ziel. Bis zu einem konkreten Impfstoff oder einer Therapie sei es aber noch ein weiter Weg, sagte er zur Nachrichtenagentur dapd.

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