Neue Einblicke in bisher unerforschten Teil des Legionärslagers

Bei Ausgrabungen auf dem Areal des ehemaligen Restaurants «Linde» in Windisch hat die Aargauer Kantonsarchäologie 39’000 Einzelobjekte geborgen, darunter 181 Münzen und 48 Fibeln. Die Arbeiten am Rande des ehemaligen römischen Heereslagers Vindonissa sind nun abgeschlossen.

Bei Ausgrabungen auf dem Areal des ehemaligen Restaurants «Linde» in Windisch hat die Aargauer Kantonsarchäologie 39’000 Einzelobjekte geborgen, darunter 181 Münzen und 48 Fibeln. Die Arbeiten am Rande des ehemaligen römischen Heereslagers Vindonissa sind nun abgeschlossen.

Die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kantonsarchäologie untersuchten während 130 Arbeitstagen 3200 Kubikmeter Erdreich. Die Befunde wurden mit 275 handschriftlichen Zeichnungen und 600 Fotos dokumentiert.

Die Grabung lag in einem archäologisch bisher wenig untersuchten Bereich. Dabei seien wichtige Anhaltspunkte zur Siedlungsgeschichte des Areals südlich der Lager der 21. und 11. Legion gewonnen worden, teilte die Aargauer Kantonsarchäologie am Montag mit.

In der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus standen auf dem Areal mehrere grosse Holzgebäude, wie die Fachleute herausfanden. Im 2. oder 3. Jahrzehnt wurde eine erste, rund sechs bis acht Meter breite Kiesstrasse im Nordteil des Areals angelegt.

Gleichzeitig wurden die grossen Holzgebäude aufgegeben und stattdessen eine kleinräumigere Bebauung angelegt. Danach blieb das Areal weitgehend unbesiedelt. Erst im 17. Jahrhundert wurden auf einem Teil des Geländes das Vorgängergebäude der «Linde» und ein Bauernhausteil erstellt.

Das rund 1600 Quadratmeter grosse Areal kann nach Abschluss der Arbeiten jetzt wieder neu besiedelt werden. Geplant sind Alterswohnungen. Damit soll das Areal nach rund 2000 Jahren erstmals wieder vollständig überbaut werden.

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