Zwischen Mendrisio und Stabio im Tessin ist am Montag eine neue Eisenbahnbrücke in Position geschoben worden. Bei der 5000 Tonnen schweren Stahlbeton-Konstruktion handelt es sich um das wichtigste Element auf Schweizer Boden der neuen Eisenbahnlinie zwischen Mendrisio und Varese (I).
Rund 20 Meter zur Seite wurde der Stahlkoloss von 60 Metern Länge am Montag in seine endgültige Position verrückt, wie die SBB in einem Communiqué mitteilte.
Die neue Brücke überquert auf der Höhe von Ligornetto den Fluss Laveggio und ersetzt ab sofort ein historisches Stein-Viadukt aus dem Jahr 1926. Die alte Struktur habe wegen der vorgesehenen Gleis-Verdopplung auf der Strecke nicht mehr den technischen Anforderungen genügt, informierte die SBB.
Die bestehende Bahnlinie zwischen Mendrisio und Stabio wird aktuell als Industriegleis genutzt. Damit der Zugverkehr nur etwa eine Woche unterbrochen werden musste, wurde die neue Stahlbetonbrücke in den vergangenen Monaten neben dem historischen Viadukt errichtet.
Die Phase vom Abriss der alten Struktur bis zur Positionierung des neuen Elements galt als der spektakulärste Moment des Trassenbaus. Rund drei Stunden hat die Verschiebung der neuen Brücke am Montag gedauert. Unter anderem ermöglichten spezielle provisorische Bodenplatten den Prozess.
Verbindung mit Mailänder Flughafen
Die neue grenzüberschreitende Bahnlinie Mendrisio-Varese-Malpensa (FMV) soll bis Dezember 2014 fertig gestellt sein. Der Mailänder Flughafen kann dann von Lugano aus innerhalb einer Stunde erreicht werden. Auf Schweizer Boden entsteht eine neue, 6,5 Kilometer lange zweigleisige Trasse. Der Ort Stabio TI erhält einen neuen Bahnhof.