Die EU-Verkehrsminister haben am Mittwoch an einem informellen Treffen in Mailand über weitere Möglichkeiten zur Finanzierung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) diskutiert. Auch die Schweiz ist an dieses Schienennetz angebunden.
Zum Transeuropäischen Verkehrsnetz, das die strategisch wichtigsten Transportrouten Europas umfasst, gehören mit Rotterdam-Genua und Antwerpen-Basel-Lyon auch zwei Schienengüterverkehrskorridore, die durch die Schweiz führen.
Am Verkehrsministertreffen wurde in erster Linie über die Finanzierung des Verkehrsnetzes innerhalb der EU gesprochen. Auch Bundesrätin Doris Leuthard nahm am Treffen teil – auf Einladung der italienischen EU-Präsidentschaft.
«Investitionen in Transportinfrastrukturen sind wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit», sagte die Verkehrsministerin gemäss einem Communiqué des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).
Um die geschätzten 500 Milliarden Euro, die der Ausbau des Transeuropäischen Verkehrsnetzes kostet, decken zu können, forderten die Minister zusätzliche öffentliche und private Gelder.
Dabei verwiesen sie auch auf das vom designierten EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker in Aussicht gestellte 300 Milliarden Euro schwere Investitionspaket. Damit will Juncker unter anderem die lahmende Wirtschaft in der EU ankurbeln. In einem nächsten Schritt sollen nun Verkehrsnetz-Projekte identifiziert werden, die von diesem Paket profitieren könnten.
NEAT ist Teil des europäischen Netzes
Auch die Schweiz tätigt mit der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) mit den Basistunnels an Lötschberg, Gotthard und Ceneri entsprechende Infrastruktur-Investitionen und trägt damit ihren Teil dazu bei, das europäische Verkehrsnetz schneller und effizienter zu machen.
Die Kosten für alle NEAT-Projekte zusammen belaufen sich laut einer Internetseite des UVEK auf geschätzte 18 Milliarden Franken.
Leuthard betonte am Mittwoch in Mailand die Wichtigkeit eines europäischen Verkehrsnetzes. Dank gemeinsamer Standards und Interoperabilität könnten auch Kosten reduziert werden, sagte sie. Interoperabilität bedeutet, dass Züge ohne Probleme sicher auf verschiedenen Schienennetzen fahren können.