Neue HEKS-Kampagne für mehr Chancengleichheit in der Arbeitswelt

Diskriminierung im Job hat viele Gesichter: Jugendliche mit Migrationshintergrund müssen sich fünf Mal öfter bewerben, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und nur jeder Fünfte, der nach dem 55. Lebensjahr seinen Job verliert, findet eine neue Stelle.

HEKS-Direktor Ueli Locher (links) und Thomas Daum, SAV-Direktor (Bild: sda)

Diskriminierung im Job hat viele Gesichter: Jugendliche mit Migrationshintergrund müssen sich fünf Mal öfter bewerben, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und nur jeder Fünfte, der nach dem 55. Lebensjahr seinen Job verliert, findet eine neue Stelle.

Chancengleichheit bedeutet, dass allein Fähigkeiten, Wissen oder Talent ausschlaggebend für die Chancen auf eine Arbeitsstelle oder den beruflichen Werdegang sind, wie das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) in einer Mitteilung schreibt. Neben der Nationalität und dem Alter können sich auch die soziale Herkunft oder das Geschlecht negativ auswirken.

Gemeinsam mit dem Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) hat das HEKS am Dienstag eine nationale Kampagne für mehr Chancengleichheit in der Schweizer Arbeitswelt gestartet. Herzstück ist das Dossier «Chancengleichheit zahlt sich aus – Best Practice von Schweizer Unternehmen».

Darin werden zwölf Unternehmen porträtiert. Dazu gehören grosse, wie die Schweizerische Post, und kleine, wie eine Wäscherei oder ein Bauunternehmen. Die Beispiele zeigen, dass Chancengleichheit nicht nur gesellschaftlich verantwortlich, sondern auch betriebswirtschaftlich interessant ist.

Unternehmen, die im Bereich Chancengleichheit aktiv sind, beobachteten ein besseres Betriebsklima, eine niedrigere Fluktuation, eine erfolgreiche Sicherung von Nachwuchs- und Führungskräften sowie ein finanziell besseres Ergebnis, heisst es in der Mitteilung.

Verschwendung von Talenten

Die Benachteiligung von Menschen auf dem Arbeitsmarkt sei eine Verschwendung von Talenten und Fähigkeiten. Angesichts der demografischen Entwicklung gewinne das Thema zusätzlich an Bedeutung. «Der in einigen Jahren zu erwartende Arbeitskräftemangel wird nämlich nur unter Erschliessung aller verfügbaren Ressourcen kompensiert werden können», sagte Thomas Daum, Direktor des SAV, laut Communiqué.

Interessierte Unternehmen können sich auf regionalen Veranstaltungen über die empfohlenen «best practices» informieren. Details dazu sowie das Dossier «Chancengleichheit zahlt sich aus» sind im Internet abrufbar unter www.heks.ch/chancengleichheit.

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