In mehreren bulgarischen Städten haben Demonstranten am Donnerstagabend erneut gefordert, dass die von den Sozialisten dominierte Regierung zurücktritt. Den siebten Tag in Folge versammelten sich in Sofia Tausende Menschen vor dem Ministerrat und dem Parlament.
Sie blockierten die grösste Kreuzung der Hauptstadt. Die aktuellen Aktionen fielen zusammen mit dem Antrittsbesuch von Regierungschef Plamen Orescharski bei der EU in Brüssel. Vor der Vertretung seines Landes wurde er nach Berichten bulgarischer Medien von Dutzenden protestierenden Bulgaren ausgepfiffen.
Der bürgerliche Staatschef Rossen Plewneliew rechtfertigte die Proteste der Menschen, die «Gerechtigkeit und einen Rechtsstaat» fordern. Auch Bulgariens orthodoxe Kirche solidarisierte sich erstmals mit den Demonstranten.
«Wenn sie fühlen, dass die Gerechtigkeit verletzt ist, sind die Menschen frei auszudrücken, dass sie nicht einverstanden sind», hiess es in einer Erklärung des Kirchenoberhaupts Patriarch Neofit.