Der harte Preiskampf führt zu einer neuen Milliarden-Übernahme in der US-Medizinbranche: Die landesweit zweitgrösste Drogeriemarkt-Kette CVS Health kauft den Pharma-Dienstleister Omnicare einschliesslich Schulden für 12,7 Mrd. Dollar.
Die Führungsgremien beider Seiten hätten sich darauf geeinigt, teilte CVS am Donnerstag mit. Mit einem Preis von 98 Dollar je Aktie ist CVS der Deal einen Aufschlag von vier Prozent auf den Omnicare-Schlusskurs von Mittwoch wert. CVS verspricht sich von der Übernahme des wichtigsten US-Anbieters von Medizin-Dienstleistungen für Senioren, bessere Möglichkeiten beim eigenen Einkauf und eine Umsatzsteigerung.
Derzeit kommt es angesichts des intensiven Wettbewerbs unter den amerikanischen Pharma-Dienstleistern und Drogerieketten verstärkt zu Zusammenschlüssen. Die Unternehmen wollen so höhere Preise durchsetzen. Im März kaufte der Krankenversicherer UnitedHealth für rund 12,8 Mrd. Dollar den Rezept-Abrechnungsspezialisten Catamaran .
Auch die Pharmabranche ist vom Fusionsfieber erfasst. So will der US-Konzern Mylan seine Einkaufstour fortsetzen und den irischen Arzneimittel-Hersteller Perrigo für 34 Mrd. Dollar schlucken. Erst kürzlich schloss das Unternehmen die milliardenschwere Übernahme von Geschäften mit Nachahmer-Präparaten des Diagnostik-Konzerns Abbott ab. Mylan ist allerdings selbst zum Übernahmeziel geworden. Eine Offerte der israelischen Ratiopharm-Mutter Teva über 40 Mrd. Dollar wies der Konzern zuletzt zurück.