Die neue Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) Silvia Steiner will in den kommenden zwei Jahren keine weiteren Reformen in der Bildungszusammenarbeit. Die neuen Instrumente sollen nun erst einmal umgesetzt werden.
Bei der offiziellen Stabsübergabe am Dienstag wiesen sowohl die neue Amtsinhaberin wie auch der scheidende EDK-Präsident Christoph Eymann auf diesen Umstand hin. Man habe in den vergangenen Jahren wichtige Instrumente wie Konkordate oder das nationale Bildungsmonitoring geschaffen. Nun gelte es, die vereinbarten Lösungen umzusetzen, schrieb die EDK in einer Mitteilung.
2019 will die EDK eine zweite Bilanz über die Harmonisierung der obligatorischen Schule ziehen. Dabei soll erstmals evaluiert werden, wie gut die Schülerinnen und Schüler die 2011 von der EDK festgelegten nationalen Bildungsziele erreichen.
Erste stichprobenbasierte Erhebungen wurden dafür bereits 2016 in Mathematik am Ende der obligatorischen Schule vorgenommen. Untersuchungen zu Schulsprache und erster Fremdsprache am Ende der Primarstufe sind für 2017 geplant.
Bund greift in Sprachenstreit nicht ein
In der Sprachenfrage plädierte Steiner für «Ruhe und Sachlichkeit», wie es hiess. Man müsse der Schule Zeit geben und die Lehrpersonen angemessen unterstützen. Die Kantone seien gefordert, sich an die heute in 23 Kantonen umgesetzte Sprachenstrategie zu halten. Diese sieht vor, dass in der Primarschule zwei Fremdsprachen gelehrt werden sollen.
Weil mehrere Kantone in Betracht zogen, das Frühfranzösisch wieder zu kippen, wollte der zuständige Bundesrat Alain Berset zunächst die Strategie im Sprachengesetz verankern. Allerdings verzichtete Berset im Dezember auf eine Regelung, weil er ein Eingreifen des Bundes nicht für nötig hielt.
Informatik aufwerten?
Auch auf gymnasialer Ebene will die EDK tätig bleiben. So geht es darum, ob das Fach Informatik am Gymnasium einen höheren Stellenwert erhalten soll. Eine Vernehmlassung zur Frage, ob Informatik ein Pflichtfach werden soll, wird noch dieses Jahr stattfinden. Zudem sollen Gymnasien einer nationalen Evaluation unterzogen werden.
Die Erziehungsdirektoren setzen sich auch das Ziel, eine Strategie zu Bildung und Digitalisierung zu erarbeiten. Ausserdem verhandelt die EDK mit dem Bund über Integrations- und Schulungsmassnahmen für spät zugewanderte Jugendliche.
Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner amtet seit 1. Januar offiziell als EDK-Präsidentin. Die CVP-Politikerin folgt auf Christoph Eymann (LDP), der Anfang Februar als Regierungsrat und Erziehungsdirektor des Kantons Basel-Stadt zurücktritt.