Neue Protestwelle in Ägypten – Aktivist verhaftet

In Ägypten formiert sich eine neue Protestwelle gegen die Übergangsregierung. Nach den Muslimbrüdern machen nun auch wieder Menschenrechtsgruppen und Revolutionsgruppen mobil.

Neue Proteste in Ägypten gegen Demonstrationsverbot (Symbolbild) (Bild: sda)

In Ägypten formiert sich eine neue Protestwelle gegen die Übergangsregierung. Nach den Muslimbrüdern machen nun auch wieder Menschenrechtsgruppen und Revolutionsgruppen mobil.

Sie protestieren gegen ein neues restriktives Demonstrationsgesetz und gegen Militärprozesse für Zivilisten. Die Staatsmacht hält dagegen. Am Freitag wurde in Erwartung neuer Proteste der Tahrir-Platz im Zentrum von Kairo für den Verkehr gesperrt.

In der Nacht verhaftete die Polizei den Blogger Alaa Abdel Fattah, alias Sandmonkey, in seiner Wohnung. Ihm wird vorgeworfen, er habe diese Woche zu einer illegalen Protestaktion aufgerufen.

Aus den gleichen Gründen wurde auch ein Haftbefehl gegen Ahmed Maher ausgestellt, ein Gründungsmitglied der Bewegung 6. April. Die Gruppe hatte 2011 eine zentrale Rolle bei den Protesten gegen den damaligen Präsidenten Husni Mubarak gespielt. Die Bewegung hatte erklärt, Maher wolle sich am Samstag bei der Staatsanwaltschaft melden.

Am Donnerstag war während einer Demonstration gegen Haftstrafen für Anhängerinnen der Muslimbruderschaft ein Student von der Polizei getötet worden. Die Armeeführung hatte die von den Muslimbrüdern dominierte Regierung und den islamistischen Staatschef Mohammed Mursi im vergangenen Juli nach Massenprotesten verhaftet.

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