Mit der Änderung der Rechtsform hat der Solothurner Kantonsrat am Dienstag das Museum Altes Zeughaus in Solothurn endgültig für die Zukunft fitgetrimmt. Vor drei Jahren hatte das Kantonsparlament mehrere Millionen Franken für den Umbau und eine neue Ausstellung gesprochen.
Der Kantonsrat sprach sich mit 93 zu 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen dafür aus, dass das auf Militaria spezialisierte Museum in Zukunft als öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit agieren kann. Bisher war das Museum eine Dienststelle innerhalb einer Abteilung des Amtes für Kultur und Sport.
Die Rechtsformänderung stiess im Rat grösstenteils auf Zustimmung. Nur mit mehr Eigenverantwortung könne das Museum auch in Zukunft überleben, wurde betont. Gleichzeitig nahm der Rat zur Kenntnis, dass die Aufsicht nach wie vor bei ihm liegt, muss er doch jährlich im Rahmen der Budgetdebatte ein Globalbudget genehmigen.
Im August 2010 hatte die Solothurner Regierung einem neuen Museumskonzept zugestimmt und 2,5 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds in Aussicht gestellt. Der Kantonsrat genehmigte fast auf den Tag genau vor drei Jahren 12,9 Millionen Franken für den Umbau und die Erneuerung der Ausstellung. Das Museum soll am 17. Juni wieder eröffnet werden.
Schon früher ein Waffenlager
Das heutige Museumsgebäude wurde zwischen 1609 und 1614 erbaut und diente bis 1798 als Waffen- und Rüstungslager für die Bürger und den Söldnerhandel. Aus dieser Zeit stammt ein grosser Teil der heutigen Sammlung, so auch eine international bekannte Harnischsammlung mit rund 400 Rüstungen.
Dazu umfasst die Sammlung viele Hieb- und Stichwaffen, Stangenwaffen, Schusswaffen, Artillerie, Fahnen, Uniformen und andere Militaria. Gesammelt werden vor allem Militärsachen solothurnischer Provenienz und solche, die im Zusammenhang mit der solothurnischen Geschichte stehen und aus der Zeit des Mittelalters bis 1874 stammen.