Einen Tag nach den Langläufern startet am Samstag auch Tim Hug in Kuusamo in die neue Weltcup-Saison. Neue Reize sollen dem einzigen Schweizer Kombinierer zu mehr Konstanz verhelfen.
Wie kaum ein anderer nordischer Skisportler verkörpert Tim Hug seit Jahren den Typus des Einzelkämpfers. Der Athlet des SC Gerlafingen ist der einzige Kombinierer in den Kaderlisten von Swiss-Ski. Seit dem Sommer-Grand-Prix habe er keinen anderen Kombinierer mehr gesehen, berichtete Hug vor der Reise nach Finnland. Entsprechend schwierig sei es für ihn, das Leistungsvermögen vor dem Saisonstart einzuschätzen.
Im Vergleich zu den Vorjahren absolvierte der 28-Jährige gleich mehrere Trainingslager gemeinsam mit der Schweizer Langlauf-Elite. «Alleine wäre es sehr schwierig gewesen, an die Grenzen zu gehen», so Hug. Die Intervall-Trainings mit Dario Cologna und Co. seien zwar unglaublich hart, aber sehr hilfreich gewesen. Ebenso die technischen Inputs der Langlauf-Trainer. Ziel des Solothurners ist es, in der neuen Saison mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen und sich regelmässig in den Top 15 bis 20 zu klassieren.
Neue, noch wichtigere Reize setzte Hug im Sommer abseits des Sports. Er begann an der Hochschule für Technik in Rapperswil ein Studium, dessen Pensum er neben dem Training und den Wettkämpfen selbst bestimmen kann. «Wäre das nicht möglich gewesen, wäre ich wohl zurückgetreten. Im gleichen Stil wie zuletzt wollte ich nicht weitermachen.» Jetzt habe das Studium aber sogar einen positiven Einfluss auf seine Karriere als Kombinierer, ist Hug sicher. Seinen Trainingsaufwand musste er nicht reduzieren, dafür hat er nun «einen Ausgleich für den Kopf».
Frenzel wie Manninen?
Zu den Favoriten auf den Gesamtsieg im Weltcup gehört einmal mehr Eric Frenzel. Dem 27-jährigen Deutschen bietet sich in diesem Winter die Chance, als zweiter Kombinierer nach dem Finnen Hannu Manninen (2004 bis 2007) die grosse Kristallkugel zum vierten Mal de suite zu gewinnen. Herausgefordert wird Frenzel unter anderen von seinem Landsmann Johannes Rydzek und vom Japaner Akito Watabe.