Neue Schweizer Video on Demand-Plattform leKino.ch vorgestellt

Im Rahmen des Festival del film Locarno ist am Montag eine neue Video on Demand (VoD) Plattform vorgestellt worden. leKino.ch wird ab Oktober vornehmlich Schweizer Filme – neue und Klassiker – anbieten sowie unabhängige Filme aus ganz Europa.

Logo des Filmfestivals (Symbolbild) (Bild: sda)

Im Rahmen des Festival del film Locarno ist am Montag eine neue Video on Demand (VoD) Plattform vorgestellt worden. leKino.ch wird ab Oktober vornehmlich Schweizer Filme – neue und Klassiker – anbieten sowie unabhängige Filme aus ganz Europa.

Die Site stellt für Cinephile gleichsam ein ganzjähriges Online-Festival dar. Sie ermöglicht Filmen, die nur auf Festivals, kurze Zeit in Arthouse Kinos oder einmalig im Fernsehen zu sehen waren, ein breiteres Publikum zu erreichen. Neue Werke können drei bis fünf Jahre lang für je sechs Franken heruntergeladen werden.

50 bis 60 Prozent des Erlöses kommt den Produzenten zu Gute. Dank der Zusammenarbeit mit in EUROVOD zusammengeschlossenen Plattformen aus anderen Ländern werden auch unabhängig produzierte Filme etwa aus Frankreich, Belgien und Österreich im Angebot sein.

Die Cinémathèque Suisse stellt ältere Produktionen zur Verfügung, was zur „Aufwertung des kulturellen Erbes beiträgt“, wie deren Direktor Frédéric Maire sagt. Die Festivals Visions du réel und Solothurner Filmtage sowie das Schweizer Fernsehen sind Partner.

Mehrwert

Aber leKino.ch will mehr sein als ein Selbstbedienungsladen für cineastische Spezialitäten. Zu jedem Film werden umfangreiche Zusatzinformationen geliefert, ein Blog gibt Anregungen für die Auswahl, wie die Mitbegründerin Francine Lusser und Geschäftsführerin Alessandra Moresco am Montag ausführten.

Bei der Präsentation anwesende Branchenvertreter begrüssten das Angebot und zeigten sich zuversichtlich, dass der Schweizer Film – auch durch seine Verfügbarkeit auf anderen europäischen VoD-Plattformen – erheblich an Visibilität gewinnen wird. Einige meldeten Bedenken an über die Einhaltung von Urheberrechten, eine Frage, die offenbar noch nicht vollkommen geklärt ist.

Die EUROVOD-Plattformen wollen Gegensteuer geben gegen die drohende Verdrängung der filmischen Vielfalt durch Blockbuster. In Portugal, wurde gesagt, haben einheimische Produktionen 0 Prozent Marktanteil im eigenen Land, und in Nicaragua ist seit 20 Jahren kein Spielfilm mehr produziert worden.

Nächster Artikel