Der Kanton Aargau reagiert auf Kritik und erweitert die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA). Rund 20 Jugendliche ziehen am kommenden Freitag in eine Liegenschaft in Aarau ein. Derzeit leben rund 80 jugendliche Asylsuchende im Kanton.
Die Betreuung der Jugendlichen in der Liegenschaft an der Weihermattstrasse in Aarau stellen Fachpersonen der Stiftung Wendepunkt im Auftrag des Kantonalen Sozialdienstes sicher, wie das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Mittwoch mitteilte.
Die unter 16-Jährigen werden zuerst einen Einschulungskurs und danach die Regelschule besuchen. Jugendliche, die älter als 16 Jahre sind, befinden sich in Praktika oder Beschäftigungsprogrammen.
Auch die Betreuung während der Nacht ist gemäss DGS sichergestellt. Das Gebäude im Aarauer Quartier Telli wurde bislang als kantonale Asylunterkunft für Familien und Einzelpersonen genutzt.
Kanton handelt
Der Regierungsrat hatte im März eingeräumt, dass Unterbringungs- und Betreuungsstrukturen, die den Bedürfnissen der UMA vollends gerecht würden, heute «nur einem Teil dieser Jugendlichen geboten werden können».
Es bestehe daher Handlungsbedarf, wie der Regierungsrat in der Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss mehrerer Parteien schrieb.
Nicht mehr in Unterkünften für Erwachsene
Im Kanton Aargau leben derzeit knapp 80 unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Neben den UMA, die in Aarau untergebracht werden, befinden sich 20 Jugendliche in der kantonalen Unterkunft an der Südallee in Suhr. Dort wird ein eigener Trakt mit erhöhter Betreuung geführt.
Die übrigen UMA sind bei Pflegefamilien oder bei Verwandten untergebracht. Einzelne Jugendliche befinden sich in speziellen Unterbringungs- und Betreuungssituationen. Abgesehen von begründeten Ausnahmen sind keine UMA mehr in Asylunterkünften für Erwachsene einquartiert, wie das DGS festhält.