Mit Abstimmungen in fünf Bundesstaaten sind die US-Vorwahlen zur Präsidentschaft am Samstag in eine neue Runde gegangen. Donald Trump und Hillary Clinton hofften darauf, ihren Vorsprung weiter ausbauen zu können.
Offiziell küren die Republikaner und Demokraten ihren Spitzenkandidaten jeweils auf einem Parteitag im Sommer. Bei den Vorwahlen geht es um das Sammeln von Delegiertenstimmen für diese Parteikongresse.
Am Samstag richtete sich das Augenmerk hauptsächlich auf den umstrittenen Multimilliardär Donald Trump. Die Abstimmungen galten als Test dafür, wie sich eine verstärkte Kampagne der Republikaner-Führung gegen den Immobilienmogul auswirkt.
Das Partei-Establishment will unbedingt verhindern, dass Trump Spitzenkandidat wird. Die Kampagne hatte sich nach einer Serie von Vorwahlsiegen am jüngsten «Super-Dienstag» deutlich verschärft.
Keine Anweisungen zum Gesetzesbruch
Trump machte inzwischen bei seinen umstrittenen Äusserungen, Terrorverdächtige foltern und ihre Angehörigen töten zu lassen, einen Rückzieher. Dem «Wall Street Journal» teilte Trump am Freitag in einer Erklärung mit, er würde «jede rechtliche Möglichkeit nutzen, die ich habe, um diese terroristischen Feind zu stoppen». Er werde aber nicht die geltenden Gesetze brechen.
Er verstehe, «dass die Vereinigten Staaten durch Gesetze und Verträge gebunden sind und ich werde unser Militär oder andere Beamte nicht anweisen, diese Gesetze zu brechen», erklärte Trump. Die früheren Aussagen Trumps zur Terrorbekämpfung waren auch von republikanischer Seite scharf kritisiert worden.
Trump stiess den konservativen Flügel der Republikaner vor den Kopf, indem er seine für Samstag geplante Teilnahme an der wichtigen Conservative Political Action Conference zugunsten einer Wahlkampfveranstaltung in Kansas absagte. Dies sende «eine klare Botschaft an die Konservativen» im Land, erklärte die Konferenz, bei der später zur Unterstützung von Trumps Herausforderer Ted Cruz aufgerufen wurde.
Trump liegt weiter an der Spitze des republikanischen Bewerberfelds. Am vergangenen Dienstag, dem sogenannten Super Tuesday, gewann er die Vorwahlen in sieben von elf Bundesstaaten.
Vorentscheide in Ohio und Florida
Am Samstag standen in fünf weiteren Bundesstaaten Vorwahlen an – bei den Republikanern in Louisiana, Kansas, Kentucky und Maine sowie bei den Demokraten in Louisiana, Kansas und Nebraska. Der einzige schwarze Bewerber auf republikanischer Seite, Ben Carson, stieg aus dem Rennen aus. Bei den Demokraten steuert die frühere Aussenministerin Hillary Clinton auf die Nominierung zu.
Am Sonntag und kommenden Dienstag stehen insgesamt acht weitere Vorwahlen an, aber alles blickt bereits auf den 15. März. Dann wird unter anderem in Ohio und Florida abgestimmt, den jeweiligen Heimatstaaten von Trumps Mitbewerbern John Kasich und Marco Rubio. Für Beide ist ein Sieg dort ein Muss.
Die Vorwahlen beider Parteien ziehen sich bis in den Frühsommer hin, die Kandidaten werden offiziell auf Parteitagen im Juli gekürt. Die USA wählen dann am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.