Neue Zugsicherung sorgt für Unterbrüche auf Gotthard-Strecke

Die neue Zugsicherung auf der Zufahrt zum Gotthard-Basistunnel beschert der SBB Probleme: Nach einem Unterbruch am Montag war am Dienstag der Bahnverkehr auf der Gotthardstrecke zwischen Altdorf UR und Erstfeld UR erneut unterbrochen.

Das neue Zugsicherungssystem ETCS L2 leidet noch an Kinderkrankheiten und sorgt für Unterbrüche am Gotthard. (Archiv) (Bild: sda)

Die neue Zugsicherung auf der Zufahrt zum Gotthard-Basistunnel beschert der SBB Probleme: Nach einem Unterbruch am Montag war am Dienstag der Bahnverkehr auf der Gotthardstrecke zwischen Altdorf UR und Erstfeld UR erneut unterbrochen.

Die Störung dauerte am Dienstag von gegen 11.30 bis kurz nach 12 Uhr. Grund war ein steckengebliebener Güterzug, wie ein Sprecher der SBB auf Anfrage sagte. Dieser musste abgeschleppt werden, bevor die Strecke wieder freigegeben werden konnte. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen.

Bereits am Montagmorgen war die Gotthardbahnlinie zwischen Altdorf und Erstfeld während rund zwei Stunden unterbrochen. Auch dort konnte ein Güterzug nicht mehr weiterfahren und musste abgeschleppt werden.

Probleme mit ETCS

Grund für die Zwischenfälle ist laut Angaben des SBB-Sprechers das neue Zugssicherungssystem, das seit Mitte August auf der Zufahrt zum Gotthard in Betrieb ist. Mit Einführung von ETCS Level 2 bestehen auf dem 19 Kilometer langen Abschnitt zwischen Brunnen SZ und Erstfeld keine Aussensignale mehr. Die Lokführer erhalten die Informationen via Datenfunk auf einen Bildschirm im Führerstand.

Das neue technisch anspruchsvolle System führe zu Problemen bei einigen Güterzuglokomotiven, sagte der SBB-Sprecher. Es handle sich um Kinderkrankheiten. Die Verantwortlichen würden mit Hochdruck an der Lösung des Problems arbeiten.

Das neue Informationssystem für Lokführer sei bisher nur auf Neubaustrecken installiert worden, erklärte der SBB-Sprecher. Mit dem Einbau auf der Gotthardzufahrt sei erstmals während des laufenden Betriebs auf das neue System umgestellt worden.

Die Führerstandssignalisierung ist laut SBB die technische Voraussetzung dafür, dass sechs Güter- und zwei Personenzüge pro Stunde und Richtung sicher, schnell und in geringen zeitlichen Abständen durch den neuen Gotthardbasistunnel fahren könnten. Der 57 Kilometer lange Basistunnel wird im Dezember 2016 in Betrieb genommen.

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