Mit wenig Hoffnung auf eine Verhandlungslösung haben Moskau die neuen Gespräche über ein Ende des blutigen syrischen Bürgerkriegs begonnen. Zum Treffen kamen 27 bis 28 Vertreter der Opposition, wie der russische Vizeaussenminister Michail Bogdanow laut russischen Nachrichtenagenturen sagte.
An ihrer Spitze steht der ehemalige UNO-Syriengesandte Lakhdar Brahimi. Laut arabischen Medien verhandeln zunächst die Regimekritiker unter sich. Am Mittwoch folgten Gespräche mit der syrischen Regierung. Die mächtigen radikalislamischen Milizen des Islamischen Staates und der Nusra-Front sind nicht eingeladen. Sie bekämpfen sowohl die Regierung als auch die vom Westen unterstützten Oppositionsgruppen.
Am Verhandlungstisch fehlen allerdings auch Vertreter des grössten Exil-Oppositionsbündnisses Nationale Syrische Koalition. Eine Koalitions-Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, keiner ihrer neun eingeladenen Mitglieder nehme an den Gesprächen teil. Das vom Westen unterstützte Bündnis mit Sitz in Istanbul kritisiert, Russland habe nicht die Oppositionsgruppen an sich, sondern nur einzelne Regimekritiker eingeladen.
Eine Verhandlungslösung für den fast vierjährigen Bürgerkrieg ist auch deshalb schwer, weil die Opposition zerstritten ist. Eine tiefe Kluft gibt es vor allem zwischen der vom Regime geduldeten Inlandsopposition und der Nationalen Syrischen Koalition im Exil. Regimekritiker aus dem Inland nehmen an den Moskau-Gesprächen teil.