Nach der geplatzten Eröffnung in diesem Juni soll der neue Berliner Grossflughafen nun erst am 17. März 2013 in Betrieb gehen. Die technischen Abläufe machten einen früheren Termin nicht möglich, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit am Donnerstag.
Der neue Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) sollte ursprünglich am 3. Juni eröffnet werden, doch der Termin war in der vergangenen Woche wegen Problemen mit der Brandschutzanlage überraschend verschoben worden.
Wowereit begründete das neue Datum mit mehreren Faktoren: So hätten die zuständigen Behörden zunächst eingeplante Übergangslösungen beim Brandschutz nicht akzeptiert. Zudem sei ein Umzug des Flughafens im Winter nicht sinnvoll.
Die geplatzte Eröffnung des drittgrössten deutschen Flughafens kostet den Geschäftsführer Manfred Körtgen seinen Posten, wie der Aufsichtsrat in einer nächtlichen Marathonsitzung beschloss. Er habe „Probleme gehabt, die Dinge rechtzeitig zu erkennen“, sagte Wowereit. Der 59-jährige Körtgen war der Chefplaner des Flughafens.
Die Fluggesellschaften Lufthansa, Air Berlin und Easyjet wollen laut Wowereit die für den neuen Airport geplanten Flugpläne an den alten Flughäfen Tegel und Schönefeld aufrechterhalten.
Air-Berlin-Chef empört
Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn reagierte zornig auf das Eröffnungsdatum 17. März. „Dies ist völlig unakzeptabel und fügt Berlin als Flughafen-Drehkreuz einen kaum mehr reparablen und deshalb unerträglichen Image-Schaden zu“, stellte er fest. Air Berlin befördert in der Hauptstadt ein Drittel der Passagiere, mehr als die Konkurrenten Lufthansa und Easyjet.
Der wirtschaftliche und Imageschaden sei finanziell kaum zu beziffern, kritisierte Mehdorn. Seine bisherige Heimatbasis Tegel sei für das geplante Drehkreuz für Umsteigeverkehr viel zu klein und völlig ungeeignet. Mehdorn hatte sich nach der Absage für Juni für einen Betriebsstart Ende Oktober stark gemacht.
Für die Lufthansa ist der späte Start „bedauerlich“. Im Sinne eines sicheren und stabilen Flugbetriebs sei der Termin aber richtig, sagte Sprecher Peter Schneckenleitner. Ähnlich äusserte sich Easyjet.