SBB und Bombardier haben am Montag in Villeneuve VD den neuen Doppelstockzug für den Fernverkehr vorgestellt – und erstmals auch Einblick in den Innenausbau gegeben.
Pro Zug gibt es mindestens ein behindertengerechtes WC und einen Wickeltisch. Die Kapazität wird auf bis zu 700 Sitzplätze erhöht, das sind rund 10 Prozent mehr als im IC 2000. Die Sitzpolster in der ersten Klasse sind in grau gehalten, jene in der zweiten Klasse in blau.
Erstmals fahrplanmässig zum Einsatz kommen sollen einzelne der neuen Züge ab 2017, mit einer rund dreijährigen Verspätung. Gemäss einer Vereinbarung vom letzten November wird Bombardier die SBB für die Verzögerung mit drei zusätzlichen kostenlosen Zügen entschädigen. Statt der ursprünglich bestellten 59 Zügen erhält die SBB somit 62 neue Züge.
Bedingung für die Vereinbarung war allerdings, dass die Testzüge von Bombardier bis im Frühling 2015 die Qualitätskriterien der SBB erfüllen. Am Montag gab die SBB grünes Licht. Die beiden Testzüge hätten die Anforderungen «termingerecht und vollumfänglich erfüllt», schreibt die SBB in einer Mitteilung.
In den nächsten Monaten werden mit sieben Vorserienzüge weitere Prüfungen und erste Testfahrten auf dem SBB-Netz durchgeführt. Bis Ende 2019 sollen die bestellten 59 Züge geliefert sein, die drei Zusatzzüge bis im ersten Quartal 2020.
Die Bestellung der neuen Doppelstockzüge für 1,9 Milliarden Franken wurde bei der Vergabe 2010 als grösster Auftrag in der Geschichte der SBB bezeichnet. Die 200 Meter langen Züge werden die IC 2000 ersetzen und auf der Strecke Genf-St. Gallen zum Einsatz kommen.