Rückschlag im Kampf gegen Ebola in Westafrika: In Liberia, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang Mai für Ebola-frei erklärt worden war, ist ein neuer Fall bestätigt worden.
In der Region Margibi östlich der Hauptstadt Monrovia sei ein Mensch gestorben, der zuvor positiv auf Ebola getestet worden sei, sagte Vize-Gesundheitsminister Tolbert Nyensuah am Dienstag im Rundfunk.
Der Tote sei bereits bestattet worden. Alle mutmasslichen Kontakpersonen des Opfers seien unter Quarantäne gestellt worden. Nach der möglichen Infektionsquelle werde gesucht.
Der Fall belege, dass das Überwachungssystem funktioniere, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic in Genf. Sofern keine weiteren Fälle auftauchten, dauere es jetzt wieder 42 Tage, bis das Land für Ebola-frei erklärt werden könne.
Die WHO hat die Ebola-Epidemie in Liberia Anfang Mai für beendet erklärt. 42 Tage zuvor war demnach der letzte bestätigte Betroffene beerdigt worden. In Liberia starben mehr als 4700 Menschen, insgesamt erkrankten 10’500 Menschen.
Ihren Höhepunkt fand die Epidemie in Liberia im vergangenen August und September, als wöchentlich 300 bis 400 Menschen neu erkrankten. Im benachbarten Guinea und Sierra Leone dauert die Epidemie länger an. Nach jüngsten Zahlen der WHO sind in den drei Ländern seit Ausbruch der Seuche etwa 27’400 Menschen erkrankt und mehr als 11’200 daran gestorben.