Der künftige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Griechen für ihre Reformbemühungen gelobt. Die Sparmassnahmen müssten aber auch fortgesetzt werden, sagte Juncker am Montag nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Antonis Samaras in Athen.
«Ich habe nie gesagt, die Austerität sei zu Ende», betonte Juncker. Europa sei noch nicht aus dem Tunnel heraus. Der Trip nach Athen war Junckers erste offizielle Reise seit seiner Wahl zum Nachfolger von José Manuel Barroso im Juli.
Während seiner Amtszeit werde er Wege suchen, die Investitionen anzukurbeln und damit auch die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, versprach Juncker. Er erinnerte daran, dass er «wie ein Löwe» für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone gekämpft habe und nun wohl der einzige Politiker sei, «der genauso beliebt in Griechenland wie auch in Deutschland ist».
Der griechische Regierungschef Samaras, der Juncker auch für das Amt des Kommissionspräsidenten mit vorgeschlagen hatte, sei für ihn wie ein «Bruder».
Zu möglichen weiteren Finanzhilfen oder einer Neuregelung der griechischen Schulden wollte sich Juncker allerdings nicht äussern. Die Regierung in Athen hofft auf eine Streckung der Zahlungsfristen und auf eine weitere Senkung der Zinsen.
Der Christsoziale Juncker soll im November zu seiner auf fünf Jahre angesetzten Amtszeit antreten. Zur Zusammensetzung seiner Kommission wollte sich Juncker in Athen nicht äussern. Auch welches Ressort der griechische Kommissar Dimitris Avramopoulos in der Kommission einnehmen soll, wollte Juncker nicht sagen.