Am 10. Juni soll ein neues deutschsprachiges Fernsehprogramm auf Sendung gehen. Der Sender CHTV setzt auf Swissness, Kunst, Kultur und Wissenschaft. Neben selbstproduzierten Magazinen sollen eingekaufte Filme, Dokus und hierzulande eher unbekannte Serien zu sehen sein.
Ausgestrahlt wird der Sender mit Sitz in Luzern vorerst auf Swisscom TV, Zattoo und YplaY. Philippe Aenishaenslin, Co-Geschäftsführer der CH Television GmbH, bestätigte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda eine Meldung von «20 Minuten».
Der Sender erreicht theoretisch 800’000 Haushalte. Er richtet sich hauptsächlich an die 20- bis 39-Jährigen. Von 19.30 bis 22 Uhr sollen Eigenproduktionen und eingekaufte Angebote laufen. Ansonsten werden Wiederholungen und Werbesendungen ausgestrahlt.
An möglichen Eigenproduktionen nennt Aenishaenslin etwa eine Unplugged-Event-Serie mit Schweizer Künstlern oder Beiträge zu den traditionellen Ringkuhkämpfen im Wallis. Beim Einkauf von Serien wolle man nicht auf Serienhits wie «How I Met Your Mother» oder «Grey’s Anatomy» zurückgreifen, sondern auf Hollywood-Produktionen, die in der Schweiz noch nicht bekannt seien.
Die Vorbereitungen im Start-Up-Unternehmen hätten drei Jahre gedauert, sagte Aenishaenslin. Derzeit würden neun Personen im Bereich Redaktion und Marketing arbeiten.
Der Sender werde mittels Werbeeinnahmen finanziert, sagte Aenishaenslin. Das Grundkapital stamme von einer Investorenfirma. Budgetzahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt.
Am Sender beteiligt sind neben Philippe Aenishaenslin auch sein Bruder sowie deren Eltern. Der Familie gehört die AE Group Holding.
Gemäss Medienberichten startet im kommenden Herbst mit S1 zudem ein weiterer Privatsender mit Swissness-Konzept. Hinter dem Projekt stehen demnach ehemalige Kadermitarbeiter von Sat 1 und Pro Sieben Schweiz.