Der Zementkonzern Holcim verschreibt sich nach zuletzt enttäuschender Profitabilität ein Programm zur Kostensenkung. Ziel ist, bis Ende 2014 den Betriebsgewinn um mindestens 1,5 Mrd. Fr. zu verbessern.
Es werde auch Einschnitte beim Personal geben, sagte der neue Konzernchef Bernard Fontana am Montag in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Journalisten. Details nannte er nicht, denn der Stellenabbau sei im Verhältnis zu den anderen geplanten Massnahmen nicht signifikant.
Zu den Auswirkungen nach Regionen wollte er sich ebenfalls nicht äussern. In einigen Gebieten werde zusätzliches Personal eingestellt, etwa in der Logistik, sagte Fontana, der Anfang Februar Markus Akermann als CEO abgelöst hat.
Fontana hatte bereits in seinem vorherigen Job als Chef des Luxemburger Stahlherstellers Aperam ein ähnliches Sparprogramm eingeleitet.
Margenschwund entgegentreten
Den grössten Beitrag zur Erhöhung des Betriebsgewinns sollen mit 500 Mio. Fr. eine verbesserte Kundenorientierung und Innovationen bringen. Damit will Holcim die Margen wieder erhöhen können, nachdem diese wegen höherer Kosten für Energie, Rohstoffe und Transporte gesunken sind.
Weitere 300 Mio. Fr. Gewinnerhöhung oder mehr erwartet Holcim von einer Steigerung der Energieeffizienz und vom Einsatz alternativer Brennstoffe in den Werken. Die Logistikkosten als gewichtiger Faktor sollen um wenigstens 250 Mio. Fr. sinken und ein gestrafftes Beschaffungswesen soll denselben Betrag in die Kassen spülen.
Weiter will Holcim mit Sitz in Jona SG die Administrations- und Servicekosten auf allen Konzernstufen senken und damit weitere 200 Mio. Fr. oder mehr zusätzlichen Gewinn generieren. Der Anbieter von Zement und Zuschlagstoffen will externe Berater abbauen und Werke mit einer tiefen Auslastung überprüfen. Bereichsverkäufe seien denkbar, hiess es.
Erste Effekte bereits 2012
Und auch bei Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz will sich der Konzern verbessern und das Personal ausbilden und fördern. Bereits im laufenden Jahr erwartet Holcim aus dem Sparprogramm einen positiven Beitrag zu Betriebsgewinn von 150 Mio. Franken. Umgekehrt sollen die gesamten Kosten des Programms weniger als 200 Mio. Fr. betragen.