Die Regierung in Mali ist zurückgetreten. Zum neuen Ministerpräsidenten sei der bisherige Minister für Stadtplanung, Moussa Mara, ernannt worden, hiess es in einer Erklärung von Präsident Ibrahim Boubacar Keita, die im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Mara sei damit beauftragt worden, ein neues Kabinett zu bilden. Sein Vorgänger Oumar Tatam Ly war erst im September zum Regierungschef des westafrikanischen Landes ernannt worden. Der Grund für den Rücktritt Lys und seiner Regierung wurde in der Mitteilung nicht genannt.
Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Tuareg-Rebellen und Islamisten nutzten das entstandene Chaos, um den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Eine halbe Million Menschen wurde in die Flucht getrieben. Erst ein militärisches Eingreifen Frankreichs im Januar stoppte den Vormarsch der Islamisten nach Süden in Richtung Bamako.
Ein erster Schritt in Richtung einer Normalisierung der Verhältnisse war die Präsidentschaftswahl im vergangenen Sommer, aus der der frühere Regierungschef Keita als Sieger hervorging. Auch bei der anschliessenden Parlamentswahl erhielten Keitas Partei und seine Verbündeten die meisten Stimmen.