Die Israelitische Gemeinde Basel (IGB) erhält einen neuen Rabbiner: Der 27-jährige Mosche Baumel wurde am Sonntag als Nachfolger von Rabbiner Yaron Nisenholz gewählt. Dieser hatte sich eine Rückkehr nach Israel entschieden.
Mosche Baumel war einziger Kandidat und erhielt in der Urnenwahl 288 der 531 gültigen Stimmen. Für die Wahl war das absolute Mehr erforderlich. Es lag bei 266 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 54 Prozent. An der Wahl teilnehmen durften Gemeindemitglieder ab 16 Jahren.
Baumels Kandidatur war innerhalb der IGB nicht unbestritten. Eine mit der Rabbinersuche beauftragte Kommission hatte zunächst drei Interessenten in die engere Wahl gezogen, von denen sich jedoch zwei zurückzogen.
Im Juli entschied sich eine Gemeindeversammmlung nur mit knappem Mehr für die Durchführung der Wahl mit einem einzigen Kandidaten. In der Folge rief die Erneuerungsbewegung Ofek zum Leereinlegen auf.
Baumel wurde in Litauen geboren, ist deutscher Staatsangehöriger und wurde 2010 als Rabbiner ordiniert. Der verheiratete Vater von vier Kindern verfügt über einen Master in Theologie und Judaistik und bildet sich derzeit in Manchester weiter. Von 2012 bis 2014 war er Gemeinderabbiner in Osnabrück. Baumel spricht neben Deutsch auch Englisch, Russisch und Ivrit.
Mosche Baumel wird Nachfolger von Yaron Niesenholz, der 2002 nach Basel gekommen war. 2008 wurde er Rabbiner und kehrt nun nach Israel zurück.
Der 1805 gegründeten Basler Einheitsgemeinde gehören rund 1000 orthodoxe und liberale Juden und Jüdinnen an. Der Gemeinde steht traditionsgemäss ein orthodoxer Rabbiner vor. In der Ausschreibung wurde nach einer «modernen, aufgeschlossenen Persönlichkeit» gesucht.