Neuer Tessiner Lega-Staatsrat Michele Barra tritt sein Amt an

Der neue Tessiner Staatsrat Michele Barra (Lega) hat offiziell sein Amt angetreten. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Regierungsgebäude in Bellinzona leistete der 60-jährige Bauunternehmer seinen Eid auf die Verfassung.

Marco Borradori, rechts, mit seinem moeglichen Nachfolger als Staatsrat, Michele Barra, links, im Innenhof des Luganeser Rathaus nach den Wahlen fuer die Stadtregierung von Lugano am Sonntag, 14. April 2013. Die Lega dei Ticinesi hat die Mehrheit in der S (Bild: sda)

Der neue Tessiner Staatsrat Michele Barra (Lega) hat offiziell sein Amt angetreten. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Regierungsgebäude in Bellinzona leistete der 60-jährige Bauunternehmer seinen Eid auf die Verfassung.

Barra, der bisher im Grossen Rat und in der Gemeindeexekutive von Ascona politisierte, ersetzt bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2015 seinen Parteikollegen Marco Borradori. Dieser trat nach 18 Jahren im Staatsrat zurück und wurde neu zum Stadtpräsidenten von Lugano TI gewählt.

Bei den Kantonalwahlen im Jahr 2015 wird Barra sich dann dem Urteil der Wähler stellen müssen. 2011, als zwei Lega-Politiker in die Regierung einzogen, wurde Barra dritter Stellvertreter. Weil der erste Nachrücker verzichtete und der zweite, Giuliano Bignasca, verstarb, stieg der Asconeser jetzt auf.

Im Verlauf des Tages wird sich der neue Staatsrat zur ersten Sitzung mit seinen vier Regierungskollegen zusammenfinden. Voraussichtlich wird über die Verteilung der Departemente entschieden. Grosse Veränderungen sind nicht zu erwarten. Am wahrscheinlichsten ist, dass Bauunternehmer Barra das Departement für Raumordnung von Vorgänger Marco Borradori übernimmt.

Am seidenen Faden

Barras politische Karriere hing vergangene Woche noch am seidenen Faden: Der Lega-Politiker wurde am Abend des 19. April in Locarno von der Polizei alkoholisiert am Steuer erwischt. Der Blutalkoholwert betrug 0,87 Promille. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Die Lega beschloss nach einer internen Debatte, Barra keinen Strick draus zu drehen. Dennoch kamen Zweifel auf, ob die ethischen Voraussetzungen für einen Eintritt in die Kantonsregierung noch gegeben sind.

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