Der neue Chef der US-Umweltbehörde EPA ist nach eigenen Worten nicht davon überzeugt, dass durch den Menschen verursachte CO2-Emissionen hauptverantwortlich für den Klimawandel sind.
«Die genaue Messung der Folgen menschlicher Aktivitäten für das Klima ist etwas sehr schwieriges, und es bestehen grosse Meinungsverschiedenheiten über das Ausmass ihres Einflusses», sagte Scott Pruitt am Donnerstag dem Sender CNBC. Der Kongress solle jetzt entscheiden, ob CO2-Emissionen tatsächlich so schädlich seien, dass sie reguliert werden müssten.
Pruitt hat bereits als Justizminister des Bundesstaates Oklahoma mehrmals gegen die Auflagen der Umweltbehörde geklagt, die er nach dem Wahlsieg von Präsident Donald Trump jetzt leitet. Nach einem Urteil des Obersten Gerichts 2007 hatte die EPA CO2-Emissionen und fünf andere Treibhausgase zu Luftschadstoffen erklärt.
Nach Ansicht Pruitts gab die Gerichtsentscheidung der EPA nicht das Recht, die CO2-Emissionen zu regulieren. Dazu bedürfe es einer Entscheidung des Kongresses.
Pruitt sagte CNB ausserdem, das Pariser Klimaschutzabkommen sei ein «schlechter Deal». Der Vertrag hätte der Zustimmung des Senats bedürft. Trump hatte im Wahlkampf das 2015 von fast 200 Ländern geschlossene Abkommen als «schlechten Vertrag» bezeichnet und den Ausstieg der USA angekündigt. Seither hat er sich dazu jedoch kaum noch geäussert.
Wissenschaftler sind sich weitgehend darin einig, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle Hauptursache für den Klimawandel ist.