Neues Bruderholz-Spital für Zwick nicht finanzierbar

Der umstrittene Neubau des Baselbieter Kantonsspitals Bruderholz scheint vom Tisch: Der Kanton Baselland kann sich das über 900 Millionen Franken teure Projekt laut Regierungspräsident Peter Zwick nicht leisten. Jetzt soll das Krankenhaus saniert werden.

Der umstrittene Neubau des Baselbieter Kantonsspitals Bruderholz scheint vom Tisch: Der Kanton Baselland kann sich das über 900 Millionen Franken teure Projekt laut Regierungspräsident Peter Zwick nicht leisten. Jetzt soll das Krankenhaus saniert werden.

Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor Zwick bezifferte die Kosten für das geplante neue Akut- und Geriatriespital auf dem Bruderholz in einem Interview in der „Basler Zeitung“ vom Samstag auf mittlerweile 911 Mio. Franken. „Das können wir nicht finanzieren“, stellte der CVP-Politiker fest.

Nun soll das Akutspital so saniert werden, dass es weitere zehn Jahre in Betrieb sein kann. Dies kostet nach Angaben Zwicks 30 bis 40 Mio. Franken. Inzwischen habe sich herausgestellt, dass der Altbau erdbebensicher gemacht werden kann.

Mittelfristig ist für Zwick auch ein neues Bettenhaus mit zirka 300 Betten und dem Rückbau des alten Bettenhauses um vier Stockwerken denkbar. Noch vor weniger als einem Jahr stand für Zwick ausser Frage, dass das politisch umstrittene Neubauprojekt realisiert wird: „Wir brauchen das Spital, und wir werden das Spital bauen“, sagte er im April 2011 vor den Medien.

Geriatrie: Klarheit im April

Nicht realisiert wird auch das neue Geriatriezentrum beider Basel mit 436 Betten, das neben dem neuen Bruderholzspital hätte erstellt werden sollen. Die Regierungen beider Basel hätten im November entschieden, dass dieser Beubau nicht finanzierbar sei, sagte Zwick im Interview. Nun suche man nach Alternativen. Am 24. April wollen die Regierungen entscheiden, wie es weitergehen soll.

Zwick kann sich für die Geriatrie verschiedene Lösungen vorstellen, etwa einen Neubau beim bestehenden Akutspital. Würde die heutige Situation beibehalten, könnte Patienten aus dem unteren Baselbiet auch die Wahlfreiheit zwischen dem Bruderholzspital und dem Basler Felix-Platter-Spital gewährt werden.

Für die Spitalvorhaben auf dem Bruderholz haben die Parlamente in Basel und Liestal bereits Mittel in zweistelliger Millionenhöhe bewilligt. Im November 2007 sprach der Baselbieter Landrat für den Neubau des Kantonsspitals mit 327 Betten einen Projektierungskredit von 27 Mio. Franken. 2009 bewilligten beide Parlamente je 8,9 Mio. Fr. für die Projektierung des gemeinsamen Geriatriezentrums.

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