Im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet am Inn entsteht in den nächsten vier Jahren für über eine halbe Milliarde Franken ein neues Wasserkraftwerk. Nach Angaben der Investoren handelt es sich um das grösste Projekt eines Laufwasserkraftwerks der letzten Jahre im Alpenraum.
In Tschlin im Unterengadin ist ein 2,5 Kilometer langer Stausee geplant mit einer 15 Meter hohen Mauer. Vom See fliesst das Wasser in einem 23 Kilometer langen Druckstollen zum Kraftwerk in Prutz im österreichischen Tirol. Dort wird das Wasser, nachdem es turbiniert worden ist, wieder dem Inn zurückgegeben. In Prutz wurde am Freitag zum Spatenstich geladen.
Das neue Kraftwerk bringt es auf eine jährliche Stromproduktion von 400 Millionen Kilowattstunden. Diese Energiemenge entspricht etwa 90’000 Haushalten oder gut dem zweifachen Stromverbrauch der Stadt Chur.
Beteiligt am Neubau sind die Engadiner Kraftwerke AG in Zernez GR, das österreichische Stromunternehmen «Verbund» und die Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG. Investiert werden 530 Millionen Franken. Nach Plan dauern die Bauarbeiten bis 2018.