Wegen Informatik-Problemen mit einem neuen Administrationssystem warten im Kanton Aargau einige Lehrpersonen auf ihren Dezemberlohn. Das neue System ALSA läuft noch nicht rund. Mutationen müssen deshalb manuell ausgeführt werden.
«Das Problem ist erkannt», sagte eine Mediensprecherin des kantonalen Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Donnerstag auf Anfrage. Sie bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Aargauer Zeitung».
Die Probleme beim System Administration Lehrpersonen Schule Aargau (ALSA) sind gemäss BKS beim Jahreswechsel aufgetreten. Vor allem Lehrpersonen, die Vertretungen machten, erhielten den Dezemberlohn bislang nicht oder nur teilweise. Eine Lehrperson fand sogar eine Rechnung des BKS statt die Lohnabrechnung im Briefkasten.
Ein Hauptproblem sei an den Schnittstellen von ALSA zum Personalmanagementsystem, hiess es. Notwendig seien mehrere zeitintensive und voneinander abhängige Programmkorrekturen. Die Probleme führen auch bei den Schulleitungen zu Mehraufwand.
Nachtragskredit war notwendig
Das neue Administrationssystem verwaltet Anstellungen und Pensen von mehr als 11’000 Lehrpersonen. Auf der Basis dieser Daten werden Löhne im Umfang von monatlich 80 Millionen Franken ausbezahlt. Das entspricht knapp 20 Prozent der vom Kanton entrichteten Löhne.
Der Grosse Rat hatte im September zunächst einen Kredit von 2,7 Millionen Franken für das System bewilligt. Im März 2015 musste das Parlament einen Zusatzkredit von 700’000 Franken bewilligen.
Die Komplexität des Systems sei «zu Beginn unterschätzt» worden, schrieb der Regierungsrat in der Botschaft an den Grossen Rat. Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) sagte in der Debatte laut Parlamentsprotokoll: «Jawohl, es ist unschön, ärgerlich, bemühend, und ich trage dafür die Verantwortung!»