Mit einem Pilotprojekt soll die Verlandung des Klingnauer Stausees verlangsamt und neue Wasserflächen geschaffen werden. Die Kosten belaufen sich auf knapp 3 Millionen Franken.
Der Klingnauer Stausee ist ein beliebter Naherholungsraum im unteren Aaretal. Er ist zudem ein international bedeutendes Schutzgebiet für Wasser- und Watvögel.
Der Jahrzehnte dauernde, natürliche Sedimenteintrag durch die Aare, die kurz nach der Durchquerung des Stausees in den Rhein fliesst, bewirkte im Laufe der Zeit eine stetige Verlandung des Sees. Das Seevolumen sank in den letzten 80 Jahren von 7 Millionen auf weniger als 2 Millionen Kubikmeter Wasser.
Die Wasseroberfläche wurde immer mehr zu einer bewaldeten Landfläche. Mit dem nun von der Aargauer Regierung genehmigten Pilotprojekt sollen wichtige Lebensräume gesichert werden, insbesondere Flachwasserzonen, Schlick- und Schilfbereiche.
Projekt von 2014 nochmals überarbeitet
Ein erstes Projekt zur Erstellung eines Seitenarms zwischen dem Aarelauf und dem Gippinger Graben war 2014 öffentlich aufgelegt worden. Aufgrund der Eingaben wurde das Bauprojekt seither verbessert und im vergangenen Herbst noch einmal öffentlich gemacht.
Neu sollen zwei Flachwasserzonen geschaffen, und der Seitenarm einseitig ans Hauptgerinne der Aare angeschlossen werden. Zudem sollen vorsorglich rund 7500 Kubikmeter Sediment in Deponien entsorgt werden. Weitere 16’000 Kubikmeter Aushubmaterial soll unmittelbar vor dem Zusammenfluss von Aare und Rhein wieder dem Gewässer zurückgegeben werden.
Im Rahmen eines mehrjährigen Monitorings wird untersucht und beurteilt, wie sich der Eingriff auf den Verlandungsprozess und die Lebensräume auswirkt. Das Pilotprojekt wird vom Bundesamt für Umwelt unterstützt, wie die Aargauer Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte.