Aus Sorge um die Qualität und den guten Ruf der französischen Küche haben 15 Spitzenköche in Frankreich ein neues Gütesiegel lanciert. Es soll Restaurants aller Kategorien und Preisklassen verliehen werden, die das Essen noch selbst mit frischen Zutaten zubereiten.
Das teilten die Organisatoren am Montag in Paris mit. Wer die Auszeichnung «Qualitätsrestaurant» anstrebt, muss auf Fertiggerichte verzichten und nachweisen, woher er die Zutaten für seine Küche bezieht. Ausserdem muss er für einen herzlichen Empfang der Gäste sorgen.
Von den rund 150’000 Restaurant in Frankreich begnügten sich drei Viertel mit industriellen Speisen, kritisierte Alain Ducasse. Der Spitzenkoch, der Feinschmecker-Etablissements in acht Ländern betreibt, hatte die Initiative mit 14 seiner Kollegen angestossen.
Ein durchschnittlicher Kunde wisse heute meistens nicht, was ihn in einem Restaurant erwarte, sagte Ducasse. Ihnen soll das neue Qualitätslabel bei der Suche nach einem guten Restaurant helfen.
«Wir wollen unsere Bekanntheit und Erfahrung nutzen, um der ganzen Branche behilflich zu sein», sagte Ducasse. Er selbst und seine Mitstreiter wollten nicht länger tatenlos zusehen, wie die Qualität der französischen Küche angezweifelt werde – vor allem in englischsprachigen Medien.
Zu den Initiatoren des Siegels gehören auch der Altvater der «Nouvelle Cuisine», Paul Bocuse, und die Sterneköchin Anne-Sophie Pic.