Neugeschaffene Aargauer Gemeinde Bözberg behält neue Adressen

Die Fusions-Gemeinde Bözberg, die per Anfang Jahr aus vier kleinen Dörfern entstand, will nicht zu den alten Postadressen zurück. Dies hatte eine Initiative gefordert.

Bei den Bözberger Adressen ändert sich nichts mehr (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Fusions-Gemeinde Bözberg, die per Anfang Jahr aus vier kleinen Dörfern entstand, will nicht zu den alten Postadressen zurück. Dies hatte eine Initiative gefordert.

Die Stimmberechtigten lehnten an einer Gemeindeversammlung die Volksinitiative ab, welche die alten Adressen wieder einführen wollte. Der Entscheid fiel am Mittwochabend an der ausserordentlichen Versammlung nach einer emotionalen Diskussion.

Die Stimmberechtigten verwarfen die Initiative «Unsere Adressen behalten» mit 310 zu 177 Stimmen. Der Entscheid ist definitiv.

An der Gemeindeversammlung sprachen sich die meisten Votanten gegen die Initiative aus. Das frühere Adresssystem sei unübersichtlich gewesen. Ortsfremde Personen hätten häufig Mühe gehabt, eine Adresse zu finden. Viele Redner betonten die Einigkeit in der neugeschaffenen Gemeinde: «Wir sind Bözberger.»

Initianten wollten «Identität bewahren»

Der skurril anmutende Adressen-Streit bewegt die Gemüter in der rund 1500 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Fusions-Gemeinde seit Monaten heftig. Die einheitliche Postleitzahl lautet seit Anfang Jahr «5225 Bözberg». Um Doppelspurigkeiten zu verhindern, wurden viele Strassennamen geändert.

Dagegen formierte sich verbissener Widerstand. Mit den neuen Adressen gehe «Geschichte und auch ein Stück Identität verloren», argumentierte das Initiativkomitee.

Der Gemeinderat von Bözberg kämpfte gegen die Initiative. Die neuen Adressen wieder zu ändern, führe für die Gemeinde zu Kosten von über 70’000 Franken, argumentierte er. Der Gemeinde drohten Schadenersatzforderungen, die teuer werden könnten.

Mit dem Volksverdikt muss der Fusionsvertrag der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Oberbözberg und Unterbözberg nicht geändert werden. Das Volk der vier alten Gemeinden hatte bereits im März 2012 dem Fusionsvertrag in Urnenabstimmungen zugestimmt.

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