Neun Millionen für neues Schiff bewilligt

Das neue Flaggschiff der Basler Personenschifffahrt (BPG) soll 600 Passagieren Platz bieten, konventionell mit Diesel betrieben werden und seinen Betrieb 2018 aufnehmen. Die Investitionen von rund neun Millionen Franken hat der Grosse Rat am Mittwoch bewilligt – der Kanton bezahlt als Besitzer der BPG.

So könnte das neue Schiff aussehen, das 2018 den Betrieb aufnehmen soll.

Das neue Flaggschiff der Basler Personenschifffahrt (BPG) soll 600 Passagieren Platz bieten, konventionell mit Diesel betrieben werden und seinen Betrieb 2018 aufnehmen. Die Investitionen von rund neun Millionen Franken hat der Grosse Rat am Mittwoch bewilligt – der Kanton bezahlt als Besitzer der BPG.

Das neue grosse Schiff soll insbesondere für Abendveranstaltungen ausreichend Platz bieten und so auch den Personenschiffsverkehr auf dem Rhein langfristig sichern. Neben dem MS Christoph Merian, dem Lällekönig und dem Basler Dybli wird es das vierte Schiff der BPG-Flotte.

Lob erhielt die BPG in der kurzen Debatte von links wie rechts für ihr attraktives touristisches Abgebot. Das Grüne Bündnis hätte sich indes ein umweltfreundlicheren Antrieb gewünscht als Diesel. Grosse Flussschiffe etwa mit Solar- oder Hybridantrieb seien jedoch nicht ausgereift auf dem Markt, sagte der Sprecher der vorberatenden Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK).

Laut dem zuständigen Regierungsrat Christoph Brutschin sprechen auch Sicherheitsargumente auf dem teils anspruchsvoll zu navigierenden Rhein derzeit gegen Alternativantriebe. Kostendeckend sei ein Schifffahrtsbetrieb auch mit modernen Dieselmotoren nicht möglich. Der Grosse Rat bewilligte den Kredit mit nur einer Gegenstimme.

Ausschreibung erfolglos – Auftrag im Juni

Laut dem Sprecher der WAK wurde das Ausschreibungsverfahren für das neue Schiff im März beendet, weil die vier rechtzeitig eingegangenen Offerten nicht alle Vorgaben erfüllten. Eine weitere sei zu spät eingegangen. Daher sei nun ein freihändiges Bestellungsverfahren mit Verhandlungen möglich.

Laut Brutschin liegen inzwischen drei Offerten auf dem Tisch, die alle im Kostenrahmen lägen. Mitte Juni soll der Zuschlags-Entscheid fallen.

Neben dem Investitionsbeitrag von 9 Millionen Franken an das neue Schiff hat der Grosse Rat auch die Leistungsvereinbarung mit der BPG 2015 bis 2019 abgesegnet, ebenfalls fast einstimmig. Sie wird mit dem unveränderten jährlichen Staatsbeitrag von 470’000 Franken weitergeführt. Die Tranche für 2015 kann 2016 nachgezahlt werden.

Schwimmender Bankettsaal

Das neue Schiff soll konkret Raum für 350 gedeckte Bankettplätze auf einem einzigen durchgehenden Deck bieten. Weitere 250 Sitzplätze sind auf dem Sonnendeck vorgesehen. Das Schiff soll knapp 70 Meter lang, 11,4 Meter breit und über der Wasserlinie sechs Meter hoch werden.

Mit dem neuen Schiff erhöht die BPG ihre Kapazitäten stark. Derzeit hat sie drei Schiffe. Das 1992 in Betrieb genommene MS Christoph Merian ist das jüngste und mit 500 Plätzen auch das grösste. Das MS Lällekönig bietet 300 Plätze, das MS Baslerdybli 140 – beide haben Baujahr 1980; ihre Zukunft ist aus Kostengründen mittelfristig offen.

Pro Jahr transportiert die BPG rund 100’000 Passagiere, davon 60 Prozent auf Kursfahrten. Der Rest entfällt auf Extra- und Erlebnisfahrten. Bei steigenden Umsätzen erwirtschaftete die BPG 2014 einen Betriebsertrag von 5,24 Millionen Franken; unter dem Strich resultierte ein Verlust von knapp 80’000 Franken.

Nächster Artikel