Neun Soldaten sterben bei Angriff von Deserteuren in Syrien

Schwer bewaffnete Deserteure machen dem syrischen Militär nach eigener Darstellung immer mehr zu schaffen. Neun Soldaten seien am Mittwoch bei einem Raketenangriff in der Provinz Hama in ihrem Fahrzeug getötet worden, berichteten syrische Exil-Aktivisten.

Immer mehr gut bewaffnete syrische Soldaten desertieren (Archiv) (Bild: sda)

Schwer bewaffnete Deserteure machen dem syrischen Militär nach eigener Darstellung immer mehr zu schaffen. Neun Soldaten seien am Mittwoch bei einem Raketenangriff in der Provinz Hama in ihrem Fahrzeug getötet worden, berichteten syrische Exil-Aktivisten.

Bei den Angreifern habe es sich um einen bewaffneten Trupp, wahrscheinlich Deserteure, gehandelt, hiess es weiter. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad setzt das Militär vor allem dazu ein, gewaltlose Demonstrationen zu unterdrücken.

Tausende Syrer folgten am Mittwoch einem Aufruf der Opposition zu einem Generalstreik. Nach Angaben der in London ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden elf Zivilisten bei Demonstrationen durch Schüsse von Sicherheitskräften getötet.

Die Zahl der Deserteure lässt sich nicht abschätzen, wie auch Informationen aus Syrien meist nicht überprüfbar ist, weil das Assad-Regime eine Medienblockade verhängt hat.

Am Mittwoch demonstrierten auch Zehntausende Anhänger Assads in Damaskus ihre Unterstützung für den in Bedrängnis geratenen Staatschef.

Assad empfängt Delegation der Arabischen Liga

Assad selbst empfing am Mittwochnachmittag eine Delegation der Arabischen Liga, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete. Unter Führung des Ministerpräsidenten von Katar, Scheich Hamad bin Dschasim al-Thani, soll die Abordnung Möglichkeiten für einen „nationalen Dialog“ ausloten.

Der Verlauf der Gespräche wurde vom syrischen Staatsfernsehen als „positiv“ bewertet. Dagegen hatte ein arabischer Diplomat die Erfolgsaussichten der Delegation noch vor Beginn der Gespräche als „schwach und düster“ eingestuft.

Die Arabische Liga hatte zuletzt die Führung in Damaskus dazu aufgefordert, die Gewalt zu stoppen und die Krise durch Gespräche mit Oppositionellen zu lösen.

Regime „nicht gefährdet“

Unterdessen vertrat ein iranischer Regierungsbeamter, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen wollte, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Damaskus die Auffassung, die syrische Führung habe „die gefährliche Phase“ im Konflikt mit der Protestbewegung schon hinter sich.

Die Institutionen und die Sicherheitskräfte seien immer noch intakt. Die Oppositionellen lebten vor allem im Ausland und seien nicht handlungsfähig.

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