Die Zahl der Toten bei den schweren Unwettern im sonst extrem trockenen Norden Chiles ist auf neun gestiegen. Noch würden 19 Menschen vermisst, teilten die Behörden am Freitag mit.
«Bei der Räumung der Strassen kann die Zahl der Opfer noch ansteigen», erklärte der Leiter des Katastrophenschutzes, Onemi, Ricardo Toro. Zudem seien Tausende Häuser beschädigt worden. Knapp 6000 Menschen mussten in Notunterkünften gebracht werden.
Die von Wüste geprägten Regionen Atacama und Antofagasta erleben nach Regierungsangaben die schlimmsten Regenfälle in 80 Jahren. Mancherorts seien die Niederschläge inzwischen aber zurückgegangen.
Die Einwohner im Katastrophengebiet befürchten nach Medienberichten, dass durch die Überschwemmungen grössere Mengen an gefährlichen Schwermetallen aus überfluteten Bergwerken austreten. Zudem drohe die Gefahr, dass alte Rückhaltebecken mit giftigen Bergwerksschlämmen bersten, hiess es. Die Regierung erklärte jedoch, die Situation sei unter Kontrolle.
Helfer verteilten in den betroffenen Ortschaften tonnenweise Lebensmittel, Trinkwasser, Matratzen sowie Plastikplanen, um Häuser behelfsmässig abzudecken. Die Fluten hatten entlang eines rund 700 Kilometer langen Streifens Ortschaften unter Wasser gesetzt, Häuser fortgerissen und Schlammlawinen ausgelöst. Der Schulunterricht wurden in den betroffenen Regionen gestrichen.
Tausende Einwohner wurden zudem von der Aussenwelt abgeschnitten oder flohen in Notunterkünfte. Staatschefin Michelle Bachelet hatte in dem Gebiet den Notstand ausgerufen und Militär entsandt, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen und Plünderungen vorzubeugen.