Tätowierte Köpfe von neuseeländischen Ureinwohnern galten einst als kuriose Reisetrophäe und fanden so ihren Weg in Museen in Europa und in den USA. Neuseeland bemüht sich seit Jahren um die Rückgabe. Am 5. Dezember erhält das Nationalmuseum 35 Köpfe zurück.
Te Papa Tongarewa in Wellington nimmt nebst den tätowierten Köpfen auch andere sterbliche Überreste in Empfang, wie es am Montag mitteilte. Die Objekte waren teils von einem österreichischer Abenteurer in Neuseeland gesammelt worden und gehörten zuletzt zur Kollektion des Naturgeschichte-Museums in New York.
Die meisten Überreste stammen nach Angaben des Museums aus der Privatkollektion von Felix von Luschan, einem österreichischen Anthropologen, der Anfang des 20. Jahrhunderts Kurator und Direktor des Museums für Völkerkunde in Berlin war.
Er sei nicht selbst nach Neuseeland gereist, habe aber viele Stücke von seinem Landsmann Andreas Reischek bekommen, der von 1877 bis 1889 als Präparator in Auckland arbeitete, sowie von anderen Sammlern.
«(Die Rückgabe) erlaubt es unserem Land, eine sehr dunkle Periode unserer Geschichte aufzuarbeiten», sagte Museumssprecher Arapata Hakiwai. Die sterblichen Überreste sollen zunächst im Museum untersucht und dann an die Nachfahren zurückgegeben werden.