Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat Neuseeland aufgefordert, den vom Aussterben bedrohten Maui-Delfin umfassend zu schützen. Immer wieder ertrinken die Tiere in Netzen der Berufsfischer, die Fischereiindustrie lehnt aber weitere Schutzzonen ab.
Die Population des seltensten Delfins weltweit sei mittlerweile auf unter 50 Tiere geschrumpft, weil Tiere immer wieder in Netzen der Berufsfischer ertrinken, teilte der IWC im neuseeländischen Wellington mit. Die maximal 1,4 Meter langen Säugetiere wurden bislang nur an der Westküste der neuseeländischen Nordinsel beobachtet. Sie werden bis zu 50 kg schwer und etwa 20 Jahre alt.
Barbara Maas von der Umweltschutzorganisation NABU International warf der Regierung von Neuseeland vor, die vom IWC vorgebrachten Bedenken seit längerem zu ignorieren. «Wenn nichts geschieht, ist der Maui-Delfin verloren», sagte sie am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Mass forderte Verbraucher auf, Fischereiprodukte aus Neuseeland zu boykottieren.
Die neuseeländische Fischereiindustrie hat die Forderungen nach weiteren Schutzzonen zurückgewiesen. Die Regierung habe bereits das Schlepp- und Stellnetzfischen in einer 6000 Quadratkilometer grossen Schutzzone verboten. Einen Nachweis, dass die Delfine auch ausserhalb dieses Gebietes vorkommen, gebe es nicht.