Neuseelands Premier Key entschuldigt sich für «Ponytailgate»

Er zog einer Kellnerin immer wieder am Rossschwanz, nun hat die wachsende Empörung den neuseeländischen Premierminister John Key zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt: Er sehe ein, dass sein Verhalten unangemessen gewesen sei, sagte Key.

Neuseelands Premier John Key musste sich entschuldigen (Archiv) (Bild: sda)

Er zog einer Kellnerin immer wieder am Rossschwanz, nun hat die wachsende Empörung den neuseeländischen Premierminister John Key zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt: Er sehe ein, dass sein Verhalten unangemessen gewesen sei, sagte Key.

Er habe erst jetzt erkannt, wie sehr seine «harmlose Neckerei» die Frau verletzt habe, sagte Key am Mittwoch dem Sender TVNZ. Der 53-jährige konservative Politiker fügte hinzu, er habe sich bei seinem Opfer bereits mit zwei Flaschen Wein entschuldigt.

Die Kellnerin hatte die Vorfälle in einer anonymen Kolumne der linksgerichteten Website thedailyblog.co.nz öffentlich gemacht, nachdem mehrere Versuche, Keys Verhalten zu stoppen, nicht gefruchtet hatten.

Darin beschrieb sie, wie der Regierungschef über Monate hinweg bei mindestens sechs Besuchen in ihrem Café an ihren Haaren gezogen habe, obwohl sie ihm deutlich zu verstehen gegeben habe, dass er dies unterlassen solle. Key habe sich «wie ein Rüpel verhalten, der kleinen Mädchen auf dem Schulhof an den Haaren zieht, um Machtgefühl zu erleben».

Sie habe einmal sogar Keys Bodyguards gedroht, den Premier zu schlagen, sollte er nicht aufhören. Selbst seine Ehefrau Bronagh habe ihn aufgefordert, «das arme Mädchen in Ruhe zu lassen». Sein Verhalten habe sie zum Weinen gebracht.

«Fast noch beleidigender»

Erst nach Monaten habe der 53-Jährige eingesehen, dass seine «Scherze» wenig lustig seien und sich Ende März bei ihr entschuldigt. Demnach sagte er ihr, er habe gar nicht mitbekommen, wie sehr er sie verletzt habe. «Wirklich? Das war fast noch beleidigender als die Belästigung selbst», schrieb die Kellnerin.

Im Internet sorgte der Vorfall etwa unter dem Hashtag #ponytailgate im Kurznachrichtendienst Twitter für Aufsehen, Frauenrechtsgruppen zeigten sich empört. Der Premier betonte, er besuche das Café seit Jahren und pflege eine scherzhafte Beziehung zu den Angestellten.

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