Die New England Patriots gewinnen im dramatischsten Final der NFL-Geschichte ihre fünfte Super Bowl.
Angeführt vom überragenden Star-Quarterback Tom Brady (39) setzte sich der Favorit in Houston vor über 70’000 Zuschauern nach einem 3:28-Rückstand noch mit 34:28 nach Verlängerung gegen die Atlanta Falcons durch.
Die Patriots lagen in der 51. Super Bowl zur Halbzeit mit 3:21 und später gar mit 25 Punkten zurück, schafften aber eine nie da gewesene Aufholjagd. Running Back James White erzielte in der Overtime mit seinem dritten Touchdown die entscheidenden Punkte.
Mit unglaublichen 19 Punkten im im letzten Viertel holten die Patriots bis knapp eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit den Rückstand auf. Sie erzwangen dadurch die erste Verlängerung in der Geschichte der Super Bowl.
Mit seinem fünften Super-Bowl-Triumph setzte sich Brady an die alleinige Spitze der Rekordliste für Quarterbacks. Brady wurde auch zum wertvollsten Spieler (MVP) der 51. Super Bowl gewählt. Diese Ehre wurde ihm bereits zum vierten Mal nach 2002, 2004 und 2015 zuteil. 43 seiner 66 Pässe in der diesjährigen Super Bowl sorgten für unglaubliche 466 Yards Raumgewinn.
Patriots mit erneutem Fehlstart
Bei den vorherigen sechs Super-Bowl-Teilnahmen in der Ära von Brady und Erfolgscoach Bill Belichick waren die Patriots ohne Punkte im Auftaktviertel geblieben – und erneut kam New England überhaupt nicht in Schwung. Nach einem ersten Abschnitt ohne offensive Höhepunkte bereitete der Favorit selbst den Weg für die Führung Atlantas. New Englands Runningback LeGarrette Blount verlor den Ball, anschliessend führte Ryan sein Team über das Feld. Falcons-Ballträger Devonta Freeman feierte seinen Lauf zur 7:0-Führung mit einem lässigen Sprung in die Endzone.
Das endgültige Startsignal für die gefürchtete Offensive Atlantas. Mit einem ausgewogenen Mix aus Lauf- und Passspiel dominierten die Falcons ihren Gegner. Keine vier Minuten später erhöhte Austin Hooper nach Pass von Ryan auf 14:0 – noch nie zuvor verspielte ein Team im Super Bowl einen derartigen Vorsprung.
Brady zunächst entnervt
Und Brady liess die geforderten Comeback-Qualitäten zunächst vermissen. Entnervt von der aggressiven Falcons-Verteidigung, die ihn immer wieder hart zu Boden brachte, zeigte er ungewohnte Schwächen. Sein Pass landete in den Händen von Atlantas Robert Alford, der den Ball über 82 Yards zum dritten Touchdown trug. Für das Team aus Boston war es der erste kassierte Touchdown in den diesjährigen Playoffs, den es nach einer Interception ihres Quarterbacks kassierte.
Niedergeschlagen sass Brady mit gesenktem Kopf auf der Bank. 3:21 zur Halbzeit – vor mehr als elf Jahren lag er in der Pause einer Partie so hoch zurück.
Doch auch nach der spektakulären Halbzeit-Show von Lady Gaga trumpfte Atlantas Spielmacher Matt Ryan zunächst weiter auf. Den zweiten Touchdown-Pass seines Quarterbacks trug Tevin Coleman lässig in die Endzone.
Die Patriots versuchten mit allen Tricks zurückzukommen, liessen einmal sogar auch ihren eigentlichen Ballfänger Julian Edelman werfen. Langsam, aber sicher brachte Brady seine Angriffsmaschinerie ins Laufen, fand zunächst White für den ersten Touchdown New Englands. Ryan verlor den Ball, Brady führte sein Team mit aller Routine zunächst zum Ausgleich – und dann zum kaum noch für möglich gehaltenen Sieg.
Bei New England setzten Spielmacher Brady und Coach Belichick mit ihrem jeweils fünften Super-Bowl-Gewinn entsprechende NFL-Rekordmarken.
Die Falcons verpassten derweil den ersten NFL-Titel. Für Atlanta war es erst der zweite Vorstoss in die Super Bowl nach 1999.