New-York-Marathon nach heftiger Kritik abgesagt

Darf man nach der Katastrophe laufen? Ja, sagte New Yorks Bürgermeister tagelang nach dem Supersturm „Sandy“. Nach heftiger Kritik kam nun der Rückzieher: Der New-York-Marathon findet nicht statt.

Diese Bilder wird es 2012 auf Verrazano Narrows Bridge nicht geben. (Bild: Si)

Darf man nach der Katastrophe laufen? Ja, sagte New Yorks Bürgermeister tagelang nach dem Supersturm „Sandy“. Nach heftiger Kritik kam nun der Rückzieher: Der New-York-Marathon findet nicht statt.

Somit wird es am Sonntag zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten in diesem Jahr keinen New-York-Marathon geben. Nur 35 Stunden vor dem Startschuss ist der Megalauf für dieses Jahr abgesagt worden. „Wir möchten nicht, dass eine schaler Nachgeschmack über dem Lauf oder seinen Teilnehmern hängt“, erklärten New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg und Veranstaltungschefin Mary Wittenberg am Freitag in New York. Zuvor hatte es scharfe Kritik gegeben, weil der Lauf nur wenige Tage nach dem Wirbelsturm „Sandy“ mit fast 100 Toten geschmacklos sei und zu viele Kräfte binde.

„Wir können keine Kontroverse über ein sportliches Ereignis zulassen, die die Aufmerksamkeit ablenken würde von all der wichtigen Arbeit, um New York wieder aufzubauen und unsere Stadt wieder in die Spur zu bringen“, heisst es in der kurzen Erklärung. Gleichzeitig wurde der seit 1970 jährlich stattfindende Lauf als „integraler Teil des Lebens dieser Stadt“ gewürdigt.

„Der Marathon hat unsere Stadt immer zusammengebracht und uns inspiriert mit seinen Geschichten des Mutes und der Entschlossenheit“, hiess es weiter. In der Tat hatte der Lauf jedes Jahr stattgefunden – auch 2001, nur wenige Wochen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Für dieses Jahr wurden 47 000 Läufer und zwei Millionen Schaulustige erwartet. Dabei ist der Lauf mehr als ein Sportereignis: Tausende Läufer sind zum Beispiel in Kostümen unterwegs.

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