Nach den jüngsten Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Afroamerikaner haben in New York hunderte Demonstranten gegen Rassismus demonstriert und den Verkehr in der US-Metropole behindert. Unter den Demonstranten waren vor allem junge Menschen.
Die Demonstranten zogen am Dienstag mit Transparenten mit Aufschriften wie «Das Leben von Schwarzen zählt» oder «Stoppt Polizei-Morde» durch Manhattan. Der Demonstrationszug sorgte auf dem Broadway sowie auf der Brooklyn Bridge für Verkehrsbehinderungen.
Mehrere Teilnehmer seien festgenommen worden, sagte Debra Sweet vom Netzwerk Stoppt Masseninhaftierungen. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf einen Polizeisprecher von 34 Festnahmen. Am Nachmittag sollen rund 400 Menschen demonstriert haben.
Die Initiatoren der Kundgebung kritisierten, US-Polizisten hätten seit Januar bereits mehr als 90 unbewaffnete Menschen erschossen. Ausser in New York seien auch in zwei Dutzend anderen US-Städten, darunter Los Angeles und Chicago, Menschen auf die Strasse gegangen, um dagegen zu demonstrieren, teilte das Netzwerk mit.
Am Montag war bekannt geworden, dass im Bundesstaat Oklahoma ein 72-jähriger Hilfssheriff einen 44-jährigen Afroamerikaner erschossen hatte, obwohl dieser unbewaffnet war. Vergangene Woche wurde in der Stadt North Charleston im Bundesstaat South Carolina ein Polizist wegen Mordes angeklagt, weil er nach einer Verkehrskontrolle einem fliehenden Afroamerikaner mehrmals in den Rücken schoss.
Auch andere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weisse Beamte hatten in den vergangenen Monaten eine Debatte über Rassismus und Polizeigewalt in den USA ausgelöst.