New Yorker Herbstauktionen geben nach schwachem Start Gas

Nach einem verhaltenen Auftakt haben die New Yorker Herbstauktionen ordentlich Fahrt aufgenommen. Sotheby’s versteigerte am Mittwochabend innerhalb von einer guten Stunde impressionistische und moderne Kunst für 290 Millionen Dollar.

Sotheby's versteigert regelmässig Millionen-teure Gemälde (Archiv) (Bild: sda)

Nach einem verhaltenen Auftakt haben die New Yorker Herbstauktionen ordentlich Fahrt aufgenommen. Sotheby’s versteigerte am Mittwochabend innerhalb von einer guten Stunde impressionistische und moderne Kunst für 290 Millionen Dollar.

Das sei das zweitbeste Ergebnis in diesem Segment in der Geschichte des Hauses, hiess es am Donnerstag von Sotheby’s. Christie’s hatte am Abend zuvor zwar nur 35,7 Millionen Dollar umgesetzt, einige Stücke aber weit über dem Schätzpreis verkauft.

Am Dienstag hatte das vor fast 250 Jahren gegründete Auktionshaus allerdings einen Fehlstart erlebt. An einem Abend wurde Kunst für 144,3 Millionen Dollar verkauft. Das war deutlich weniger als erwartet. Ein Drittel der Bilder und Skulpturen blieb liegen.

Immerhin konnte Christie’s «Schwarz und Violett» von Wassily Kandinsky für 12,6 Millionen Dollar verkaufen – etwa das Doppelte des Schätzpreises. «Diego en chemise ecossaise» von Alberto Giacometti ging für 32,6 Millionen Dollar weg, laut Christie’s ein Auktionsrekord für ein Ölbild des Schweizers.

Auktionsrekord deutlich verpasst

Sotheby’s gelang es einen Tag später jedoch, eine Skulptur des selben Künstlers für gut 50 Millionen Dollar zu versteigern. Die 1954 entstandene Büste «Grande tête mince» lag 5000 Dollar über den Höchsterwartungen der Schätzer.

Vom Auktionsrekord des 1966 verstorbenen Giacometti ist die Büste aber weit entfernt: Im Februar 2010 wurde eine Skulptur des Bündners für mehr als das Doppelte verkauft, drei Monate später eine Büste, ebenfalls aus der «Grande tête mince»-Serie, für gut 53 Millionen.

Bei den aktuellen Auktionen wurde anderer Kopf, Pablo Picassos «Tête de femme» von 1935, für 39,9 Millionen Dollar versteigert – und damit zehn Millionen über dem Schätzpreis. Sein «Mousquetaire à la pip» brachte knapp 31 Millionen. Erwartet hatten die Kunsthändler für den Pfeifenraucher nur gut die Hälfte.

Grosse Summen noch zu erwarten

Die grossen Versteigerungen gibt es bei den Auktionshäusern jedes Jahr im Frühling und im Herbst. Auch wenn die Frühlingsauktionen üblicherweise umsatzstärker sind, werden im Herbst Hunderte Millionen Dollar bewegt.

Die grossen Summen werden in der nächsten Woche erwartet, wenn zeitgenössische Kunst unter den Hammer kommt. Christie’s wie Sotheby’s haben zum Beispiel Werke von Andy Warhol im Katalog, die beide auf 60 Millionen Dollar taxiert werden.

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