Nicht einwandfreies Obst und Gemüse soll ins Sortiment kommen

Künftig soll vermehrt optisch nicht einwandfreies Gemüse sowie weiteres nicht normenkonformes Obst seinen festen Platz in den Regalen bekommen.

Bald "Ünique": Trauben, die durch Hagel beschädigt wurden (Archiv) (Bild: sda)

Künftig soll vermehrt optisch nicht einwandfreies Gemüse sowie weiteres nicht normenkonformes Obst seinen festen Platz in den Regalen bekommen.

Dafür ruft Coop die Produktelinie «Ünique» ins Leben, wie der Detailhändler am Montag mitteilte. Den Namen habe man gewählt, weil die darunter angebotenen Obst- und Gemüsesorten «eben einzigartig» seien, erklärte Sprecher Ramón Gander auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Wie es im Communiqué heisst, stellt Coop «zunehmend fest, dass Konsumenten vermehrt Verständnis haben für die Launen der Natur und bereit sind, auch aussergewöhnliche Naturprodukte zu kaufen».

Die Aprikosenaktion sei der erste Schritt, damit möglichst alle geniessbaren Früchte und Gemüse gegessen würden. Ab Mitte August sollen daher auch «dreibeinige Rüebli, krumme Gurken und übergrosser Blumenkohl» in die Läden kommen.

So will der Detailhändler dabei helfen, die Überproduktion in der Landwirtschaft abzubauen und die Verwertung der ganzen Ernte zu fördern. Dass dies bis anhin nicht der Fall gewesen sei, führt Coop-Sprecher Gander eher auf die anspruchsvollen Wünsche der Kunden als auf die Bedürfnisse nach genormten Produktionsketten der Grossverteiler zurück.

Obstproduzenten begrüssen das Vorhaben

Josef Christen vom Schweizer Obstverband sagt dazu, es handle sich hierbei eben um die Frage, was zuerst war, das Huhn oder das Ei. Ob es die Konsumenten seien, die optisch nicht makellose Produkte verschmähten und die Grossverteiler daraufhin ihr Angebot angepasst hätten oder umgekehrt herum, das sei schwierig zu sagen.

Generell begrüsse sein Verband die Aprikosenaktion, erklärte der Sprecher. Es sei ja schliesslich zum Vorteil der Produzenten, wenn sie so viel wie möglich von ihrer Ernte verkaufen könnten. Und nicht zuletzt sei die Initiative zur aktuellen Aktion von den Walliser Bauern selbst gekommen.

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