Die Aufzeichnungen des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes bleiben geheim.
Die Richterin entschied am Dienstag im Prozess um die „Operacion Puerto“ in Madrid, dass die Justiz die Daten aus dem persönlichen Computer des Mediziners nicht preisgeben wird. Laut der Richterin würde eine Herausgabe die Privatsphäre von Fuentes verletzen.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte als Nebenklägerin einen entsprechenden Antrag gestellt, um herauszufinden, welche Sportler Fuentes‘ Dienste in Anspruch genommen hatten.
Der 57-jährige Gynäkologe zeigte sich als Hauptangeklagter im Prozess um den grössten Dopingskandal in der spanischen Sportgeschichte kaum auskunftsfreudig. „Die meisten Patienten waren Radsportler, aber es waren auch Vertreter anderer Sportarten dabei“, erklärte Fuentes. Mit Ausnahme der Radprofis Roberto Heras, Unai Osa und Santiago Botero soll Fuentes aber keine Namen von Kunden genannt haben. „2006 stand ich bei keinem Radteam unter Vertrag, da habe ich einen Leichtathleten, einen Fussballer und einen Boxer beraten“, zitierte die Zeitung „As“ in ihrer Online-Ausgabe den Angeklagten.
Dagegen erlaubte die Richterin, den Ex-Profi Tyler Hamilton als Zeugen vorzuladen. Der Amerikaner hatte zuletzt detailliert über Dopingvergehen und seine Besuche bei Fuentes berichtet. Ausserdem gab der langjährige Helfer von Lance Armstrong an, in der Praxis von Fuentes auch Fussballer und Tennisspieler gesehen zu haben. Fuentes hatte sich einst selbst dafür gerühmt, auch Spitzenathleten aus anderen Sportarten zu betreuen.