Städte, Regionen und die Privatwirtschaft unterstützen geeint die Bemühungen der Staaten, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal konnte am Mittwoch in Paris einen breit abgestützten Aktionsplan präsentieren.
Es seien 70 grosse Initiativen von fast 11’000 Akteuren aus 180 Ländern zusammengekommen, zog Royal vor den Medien an der Klimakonferenz Bilanz. In dem Aktionsplan seien fast 7000 konkrete Verpflichtungen enthalten, darunter von 2250 Städten und 2025 Unternehmen.
Der Aktionsplan sei jetzt schon in Kraft und entfalte seine Wirkung. Damit sei das gemeinsame Vorgehen der nicht-staatlichen Akteure wichtig für das zu erwartende Klima-Abkommen, das erst ab 2020 gültig sein würde, sagte Royal.
Da es sich um einen dynamischen Prozess handle, werde die Beteiligung stetig wachsen, zeigte sie sich überzeugt. Der Aktionsplan ist eine Sammlung von Einzelinitiativen, Engagements, Netzwerken und Informationsplattformen. 7000 Gemeinschaften haben ihre eigenen Klimapläne vorgelegt.
Acht Schweizer Städte …
Es geht unter anderem um Energiegewinnung und -Effizienz, Gebäudebau, Transport, Wassernutzung oder Waldbewirtschaftung. In der Schweiz sind es acht Städte, die an dem Aktionsplan beteiligt sind. Sie alle haben sich zur Senkung der Treibhausgasemissionen verpflichtet.
Zürich ist noch weitere Verpflichtungen eingegangen, etwa in den Bereichen Heizsysteme, öffentlicher Verkehr oder städtische Elektrizität. Auf der Liste der nicht-staatlichen Aktions-Zone (NAZCA) finden sich neben Zürich noch Bern, Basel, Genf, Vevey, Neuenburg, Martinach (Martigny) VS und Crans-Montana VS.
Mit der noch in Paris während einer Woche erhaltenen Unterstützung sei die Klimakonferenz bereits ein Erfolg, resümierte Umweltministerin Royal das vorliegende Ergebnis. Die eingegangenen Verpflichtungen betreffen laut ihr über 1,2 Milliarden Menschen. Mehrere hundert Milliarden Dollar würden für Klimafreundliche Aktionen investiert.
… und 36 Schweizer Firmen
Ein Drittel der wichtigsten Unternehmen weltweit seien dabei, darunter 36 Schweizer Firmen. Royal sprach von einem «grossen Umschwenken» in der Privatwirtschaft Richtung erneuerbare Energie und Klimaschutz. Die Unternehmen, welche dem Aktionsplan beigetreten sind, haben eine Finanzkraft, die in etwa dem Bruttosozialprodukt von China, Japan und Deutschland entspreche, hiess es.